Thailand: Auslandsschweizer wird nach Tritt-Attacke ausgeschafft
Weil er einer Frau in den Rücken getreten hat, muss der in Thailand lebende Auslandsschweizer Urs F. das Land jetzt verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Urs F. soll in Thailand einer Frau in den Rücken getreten haben.
- Der Vorfall sorgte international für Schlagzeilen.
- Nun verliert der Auslandsschweizer sein Visum – er wird ausgeschafft.
Der Auslandsschweizer Urs F. wird aus Thailand ausgeschafft. Die Einwanderungspolizei des Landes habe entschieden, sein Visum zu annullieren. So zitiert das thailändische Nachrichtenportal «Khaosod» den stellvertretenden Polizeisprecher Pariya Klikasorn.
Dieser begründet: «So wie sich der Schweizer verhalten hat, ist er eine Bedrohung für die Gesellschaft.»
Urs F. soll Frau in den Rücken getreten haben
Urs F. geriet kürzlich ins Visier der Öffentlichkeit, weil er einer thailändischen Ärztin in den Rücken getreten haben soll. Die junge Frau sass mit einer Begleitung demnach auf der Treppe vor seiner Villa.
Von dort aus sahen sich die beiden den Mond an, ehe sie von Urs F. verjagt wurden. Ein Video, das derzeit in thailändischen Medien kursiert, soll den Angriff zeigen (Video oben). Es sorgte für internationale Schlagzeilen.
Die Ärztin erstattete daraufhin eine Anzeige wegen Körperverletzung. Der Beschuldigte selbst bestritt die Vorwürfe jedoch. Er sei gestolpert, beteuerte er, entschuldigte sich aber für den Vorfall.
Am Sonntag versammelten sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Phuket vor der Villa eines Schweizers, welche direkt am Strand liegt. Sie hatten genug.
Rund 500 Personen forderten, dass der öffentliche Zugang zum Meer wieder freigegeben wird. Denn die Stufen, welche von seinem Haus zum Strand führen, sollen illegal erbaut worden sein. Darüber berichtet die «Bangkok Post».
«Raus!», riefen einige der versammelten Demonstranten nun vor seinem Haus. Andere hielten die thailändische Nationalflagge oder sangen die Nationalhymne.
Einer der Protestler erklärte gegenüber der «Bangkok Post»: «Früher konnte man am Strand entlanglaufen. Nachdem ausländische Bauunternehmer kamen und Wohnsiedlungen entstanden, war der Zugang eingeschränkt.»
Ein weiterer Teilnehmer der Demo erwähnte: «Es stellt sich heraus, dass Ausländer zu viele Bereiche besetzen.»
Tatsächlich hat eine Untersuchung nach dem Vorfall in Phuket ergeben, dass sich die Treppen des Schweizers auf öffentlichem Boden befinden. Das zuständige Bezirksamt hat deshalb die Entfernung angeordnet.
Der stellvertretende Premierminister und Innenminister Anutin Charnvirakul warnte am Sonntag in Thailand lebende Ausländer, sich an das Gesetz zu halten. Andernfalls würden ihre Visa widerrufen.
Der Schweizer Urs F. lebt in der Villa in Phuket mit seiner thailändischen Ehefrau zusammen.