Thailand: Darum gibt es noch kein Wiedersehen mit den Eltern

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Thailand,

17 Tage waren sie in der Dunkelheit eingeschlossen. Rettungstaucher konnten alle Jungs befreien. Trotzdem können sie die Eltern nicht in die Arme schliessen.

Die Fussballmannschaft sass 17 Tage in einer Höhle fest.
Die Fussballmannschaft sass 17 Tage in einer Höhle fest. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 17 Tagen sind alle Buben sowie ihr Trainer aus der Höhle gerettet.
  • Dennoch können die Eltern ihre Buben noch nicht berühren.
  • Nach der Rettung brauchen die Jungs Zeit für die physische und psychische Erholung.

Alle zwölf Buben sind aus der Höhle in Thailand gerettet. Die 11- bis 16-Jährigen sind wohlauf und den Umständen entsprechend bei Gesundheit. Doch obwohl sie endlich – nach 17 Tagen – aus der Höhle bei Chiang Rai im Norden Thailands befreit worden sind: Ihre Eltern können sie noch nicht in ihre Arme schliessen.

Eine Glasscheibe trennt die Geretteten von ihren Liebsten. Es gebe keine Umarmungen oder Berührungen bevor Bluttests beweisen, dass die Buben gesund seien, erklärte die thailändische Gesundheitsbehörde. Eine Ansteckung müsse verhindert werden. Bakterielle Infektionen, namentlich Leptospirose und Melioidose, können über den Boden oder Wasser übertragen werden.

Rettungstaucher holten alle Eingeschlossenen unversehrt aus der Höhle.
Rettungstaucher holten alle Eingeschlossenen unversehrt aus der Höhle. - Twitter/ElonMusk

Brei und Schokolade

Die Buben sind nach der langen Zeit in völliger Dunkelheit sensibel auf Sonnenlicht und tragen Sonnenbrillen. Und durch das lange Hungern verabreichen Ärzte ihnen vorerst nur einfache Kost wie Brei, Brot oder Schokolade. Mindestens eine Woche werden die Geretteten noch im Spital bleiben müssen.

Neben der physischen Erholung machen sich die Experten vor Ort auch Sorgen um die mentale Gesundheit der Geretteten. Sie könnten lebenslang traumatisiert bleiben, fürchten sie. Es könne helfen, wenn die Jungs und der Coach die Gefangenschaft in der Höhle als Prüfung sehen. Ein Abenteuer, das die Fussballmannschaft als Team überlebt hat.

Ein Profitaucher verlor bei der Rettungsaktion sein Leben.
Ein Profitaucher verlor bei der Rettungsaktion sein Leben. - dpa

Rettung grenzt an ein Wunder

Die Rettung grenzt für viele an ein Wunder. Experten hatten es kaum für möglich gehalten, dass das Fussballteam aus seinem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe sicher nach draussen gebracht werden kann. Der Weg dauerte jeweils mehrere Stunden. Grosse Teile der Höhle waren überflutet. Keines der Kinder hatte Erfahrung im Tauchen. Die Jungen wurden daher von den Profis ins Schlepptau genommen.

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