Tieren in indonesischen Zoos droht wegen Corona der Hungertod

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Indonesien,

Tausende von Tieren in Indonesien drohen wegen der Corona-Krise zu verhungern. Seit Mitte März sind rund 60 Tierparks geschlossen.

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Indonesische Zoos brauchen dringend Hilfe. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mitte März sind rund 60 indonesische Tierparks geschlossen.
  • Wegen fehlenden Einnahmen droht tausenden von Tieren der Hungertod.
  • «Worst-Case-Szenario»: Einige Tiere werden geopfert und an andere verfüttert.

Wegen der Corona-Pandemie droht tausenden Tieren in indonesischen Zoos der Hungertod. «Die meisten Zoos hängen von Ticketverkäufen ab, und seit sie geschlossen wurden, ist alles zusammengebrochen.» Dies sagte der Sprecher des indonesischen Zooverbands, Sulhan Syafi'i. Es fehle das Geld für das Tierfutter.

Seit Mitte März sind rund 60 indonesische Tierparks mit insgesamt rund 70'000 Tieren wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die meisten Parks geben an, dass das Tierfutter nur noch bis Mitte Mai reicht.

«Worst-Case-Szenario»: Pflanzenfresser an Fleischfresser verfüttern

Erst kürzlich kamen Warnungen deutscher Zoos, wonach Tiere in den indonesischen Zoos geopfert und an andere Tiere verfüttert werden könnten. Der dortige Zooverband bestätigte ein solches «Worst-Case-Szenario» jetzt: «Wenn wir keine Hilfe von der Regierung oder internationalen Organisationen bekommen, dann müssen wir schweren Herzens Pflanzenfresser an Fleischfresser verfüttern.» Es gehe vor allem darum, endemische Tierarten wie den Sumatra-Tiger zu schützen. «Es ist traurig, aber wir müssen jetzt über Prioritäten nachdenken.»

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Ein Löwe blickt aus seinem Gehege auf einen menschenleeren Weg. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH

Seinen Angaben zufolge mussten die Zoos bereits in den vergangenen Wochen auf «kreative» Ideen zurückgreifen, um zu überleben. Tierpfleger sammelten demnach auf eigene Faust Gras und Pflanzen, um Giraffen und andere Pflanzenfresser zu ernähren. Portionen roten Fleischs für Tiger und andere Fleischfresser würden mit Geflügel gestreckt. Mitarbeiter, die finanziell selbst schwer getroffen seien, hätten zudem eigene Geflügelvorräte für die Tiere geopfert.

In Thailand setzen einige Tierparks inzwischen auf private Spenden, um die Tiere weiter füttern zu können. In Malaysia bat der Zooverband um finanzielle Hilfen. Damit sollen drastische Entscheidungen darüber vermieden werden, welche Tiere am Leben bleiben können und welche nicht.

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