Coronavirus: Nächste Pandemie ist nur Frage der Zeit

Redaktion
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Bern,

Die ganze Welt steckt noch mitten im Kampf gegen das Coronavirus. Doch laut Experten ist der nächste Ausbruch einer Seuche nur eine Frage der Zeit.

Coronavirus
Eine Aufnahme einer Zelle (grün) mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2, gelb) infiziert. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kampf gegen das Coronavirus ist noch nicht einmal halb vorbei.
  • Doch schon jetzt warnen Experten: Die nächste Seuche ist nur eine Frage der Zeit.
  • Sorgen machen Epidemiologen und Virologen vor allem die Wildtiermärkte.

2002 Sars, 2004 Vogelgrippe, 2012 Mers, 2013 Ebola und 2020 Coronavirus. In den letzten 20 Jahren schafften fünf Viren den Sprung vom Tier auf den Menschen. Das Ergebnis: Pandemien.

Noch während sich die Welt mit Covid-19 herumschlägt, stellt sich deshalb die Frage: Ist die nächste Seuche nur eine Frage der Zeit? «Das ist so», sagte Christian Griot im gestrigen Beitrag von «10vor10».

Coronavirus Wildtiermärkte
Christian Griot, Institutsleiter Virologie und Immunologie an der Uni Bern, sagt: «Wildtiermärkte sind für Viren ein Paradies.» - Screenshot/SRF

Der Institutsleiter Virologie und Immunologie an der Uni Bern erläuterte: «Es geht im gleichen Stil weiter, plötzlich kommt wieder etwas.» Laut Griot rechne man bei neuen Krankheiten damit, dass rund 70 Prozent vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

«Ein Paradies für die Übertragung von Viren sind in dem Kontext die Wildtiermärkte», so der Experte weiter. Dort gebe es einen engen Kontakt von Menschen, mit allem was «laufen, kriechen und fliegen» könne.

Coronavirus ging von Wildtiermarkt aus

Nach offiziellen Angaben ging bekanntlich auch das Coronavirus von einem solchen Wildtiermarkt aus. Gleich wie bei Sars dürfte auch dieses Mal der Verzehr von Fledermäusen schuld sein.

Das Risiko ist also bekannt, warum werden solche Märkte dann nicht einfach verboten? Tatsächlich werden Wildtiermärkte seit dem Ausbruch in Wuhan auch in China immer stärker hinterfragt.

Markt China WHO Coronavirus
Die Entscheidung Hanois beruht vor allem auf der Tatsache, dass ein chinesischer Wildtier-Markt als Ursprungsort des Coronavirus gilt. - Keystone

Nach einem Aufschrei in der Bevölkerung hat die Regierung in Peking ein vorübergehendes Verbot ausgesprochen. Und auch international wächst der Druck.

Rund 230 NGOs haben in einem offenen Brief an die WHO gefordert: Wildtiermärkte sollen weltweit verboten werden. Anfang April sprach sich die UNO für ein weltweites Verbot solcher Märkte aus.

Verbot alleine löst Problem nicht

Mit einem Verbot alleine würde sich die Situation aber wohl kaum verbessern. Denn ländliche und einkommensschwache Gegenden sind auf Wildtiere angewiesen. Sie sichern den Lebensunterhalt für Millionen von Menschen.

«In vielen Ländern gehören sie zudem zur Kultur und Tradition», sagt Veterinärin und Epidemiologin Getraud Schüpbach. Der Grund für die Märkte sei aber auf die Kühlkette zurückzuführen, so die Expertin in dem «10vor10»-Beitrag.

Wildtiermärkte
Getraud Schüpbach, Veterinärin und Epidemiologin: «Wildtiermärkte gehören in vielen Ländern zur Kultur und Tradition.» - Screenshot/SRF

Diese könne in einigen Ländern nämlich nicht eingehalten werden, weshalb die Tiere vor Ort geschlachtet werden. Sonst bestehe das Risiko vom «Verderb des Fleisches», so Schüpbach.

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