Tigray und Äthiopien einigen sich auf Waffenstillstand

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Südafrika,

Zwischen der Regierung von Äthiopien und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) konnte ein Waffenstillstand vereinbart werden.

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Tigrayanische Kräfte im Norden von Äthiopien auf der Ladefläche eines Lastwagens. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt zwischen der TPLF und der Regierung in Addis Abeba könnte zu Ende gehen.
  • Die beiden Parteien unterzeichneten einen Waffenstillstand.

In Äthiopien gibt es nach zwei Jahren blutigem Krieg vorsichtige Hoffnung für Frieden: Die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) und die äthiopische Regierung haben einen sofortigen Waffenstillstand vereinbart.

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Die äthiopische Stadt Tigray im Konflikt zwischen TPLF und der Regierung von Äthiopien. (Archivbild) - Keystone

Konfliktparteien unterzeichneten Abkommen

Vor laufenden Kameras unterzeichneten die Konfliktparteien am Mittwoch ein entsprechendes Abkommen. In einer gemeinsamen Mitteilung hiess es dazu: «Nach zehn Tagen intensiver Verhandlungen haben [wir] ein Friedensabkommen geschlossen.» Details dazu, worauf die politische Lösung basiert, gab es am Mittwoch nicht.

«Beide Parteien haben sich formell auf die Einstellung der Feindseligkeiten sowie (...) auf Abrüstung geeinigt», erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, der ehemalige nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo. Teil des Abkommens sei eine Vereinbarung, Recht, Ordnung und öffentliche Dienstleistungen wiederherzustellen sowie Zugang zu Hilfsgütern zu ermöglichen, so Obasanjo.

Mit der Vereinbarung ist eine erste Hürde genommen. Nun sei die schnelle Umsetzung des Abkommens mit all seinen Aspekten «von entscheidender Bedeutung», sagte Obasanjo. «Dieser Moment ist nicht das Ende des Prozesses, sondern der Anfang davon.»

Konflikt in Äthiopien begann 2020

Der Konflikt zwischen der Regierung von Äthiopien und der TPLF begann im November 2020. Zuvor hielt die TPLF trotz Verbots aus Addis Abeba Regionalwahlen in der nördlichen Tigray-Region ab. Kurzzeitig gab es im Frühjahr 2022 einen humanitären Waffenstillstand.

Doch dieser währte nicht lange. Bereits fünf Monate später, im August, entfachte der Krieg erneut. Beobachter der Vereinten Nationen gehen von mehr als einer halben Million Toten seit Kriegsbeginn aus.

Zehntausende Todesopfer in letzten zwei Monaten

Allein in den vergangenen zwei Monaten sollen laut ICG Zehntausende Menschen getötet worden sein. Die überwältigende Brutalität des Krieges hatte unlängst ein Bericht der UN-Menschenrechtskommission belegt. Beide Kriegsparteien sollen demnach in eroberten Gebieten Zivilisten misshandelt und Frauen vergewaltigt haben.

Durch die Blockade der Region Tigray durch die Regierungstruppen konnten die Menschen in Tigray kaum noch mit der Aussenwelt kommunizieren. Konten waren eingefroren, Hilfslieferungen blockiert. Dem Bericht zufolge hat der Konflikt zu einem Anstieg von Kinderarbeit, Menschenhandel und Transaktionssex geführt.

Eltern verheirateten ihre minderjährigen Kinder in der Hoffnung, ihr Überleben zu sichern, hiess es. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden 89 Prozent der gut sieben Millionen Einwohner Tigrays unter Lebensmittelknappheit.

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Volker Türk
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