Tote bei Bombenangriff Marokkos in der Westsahara
Der Konflikt in der Westsahara zwischen Algerien und Marokko spitzt sich weiter zu. Bei einem Bombenabgriff soll es zu Toten gekommen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage zwischen Algerien und Marokko verschlechtert sich je länger, je mehr.
- Im Krisengebiet der Westsahara soll es zu einem Bombenanschlag gekommen sein.
Der Streit zwischen Algerien und Marokko spitzt sich weiter zu. Bei einem angeblichen Bombenangriff marokkanischer Truppen in der Westsahara sollen algerischen Angaben zufolge drei algerische Staatsbürger getötet worden sein.
Die Opfer waren unterwegs zwischen Algerien und Mauretanien, um Waren zu transportieren, wie die algerische Präsidentschaft am Mittwoch mitteilte. Der Angriff in der benachbarten Westsahara soll sich demnach bereits am Montag ereignet haben. Marokko äusserte sich zunächst nicht zu den Anschuldigungen.
Algerien dagegen sprach von «Staatsterrorismus» und einer «neuen Manifestation der brutalen Aggression» Marokkos in der Westsahara. Algerien unterstützt dort die Unabhängigkeitsbewegung Polisario. Marokko dagegen erhebt Anspruch auf die dünn besiedelte Region und will ihr lediglich Autonomie zugestehen.
Internationaler Konflikt
Marokko kontrolliert grosse Teile des Territoriums, was international aber nicht anerkannt wird. Ende August brach Algerien in dem Konflikt bereits offiziell die Verbindungen zu seinem Nachbarland ab.
Auch mit europäischen Ländern, die Marokkos Ansprüche auf die Westsahara ablehnen, gibt es Spannungen. Nachdem der Polisario-Chef in einem Krankenhaus in Spanien behandelt wurde, lockerte Marokko die Grenzkontrollen zur spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta.
Tausende Migranten kamen hinein. Im Mai rief das Königreich zudem ebenfalls wegen des Westsahara-Konflikts seine Botschafterin aus Berlin zurück. Aus Sicht Deutschlands ist der Status der Westsahara ungeklärt. Er kann nur im Rahmen von Verhandlungen unter Leitung der Vereinten Nationen definiert werden.