Paris: Algerien weist zwölf französische Diplomaten aus
Algerien hat zwölf französische Botschaftsmitarbeiter aufgefordert, das Land zu verlassen.

«Die algerischen Behörden fordern zwölf unserer Beamten auf, das algerische Hoheitsgebiet innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Diese Entscheidung wäre eine Reaktion auf die Festnahme von drei algerischen Staatsbürgern, die auf französischem Staatsgebiet unter dem Verdacht stehen, schwere Straftaten begangen zu haben», sagte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot dem Sender TF1-LCI.
Barrot forderte Algerien auf, auf die Ausweisung zu verzichten. «Sollte die Entscheidung, unsere Beamten auszuweisen, aufrechterhalten werden, bleibt uns keine andere Wahl, als sofort darauf zu reagieren», sagte er. Nach Angaben des Pariser Aussenministeriums handelt es sich um einen einmaligen Vorgang seit der Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes 1962.
Verschleppungsversuch löst diplomatische Krise aus
Zu dem Streit zwischen Paris und Algier kommt es, nachdem beide Länder sich gerade erst bemüht hatten, ihre angespannten Beziehungen wieder zu normalisieren. Vor einer Woche erst war Barrot zu diesem Zweck nach Algerien gereist.
Am Freitag dann wurden in Frankreich drei Algerier festgenommen, die versucht haben sollen, in Frankreich einen regierungskritischen algerischen Influencer zu verschleppen. Unter den Festgenommenen soll sich ein Beschäftigter des algerischen Konsulats in Créteil bei Paris befinden.