Tote bei Gefangenenmeutereien in Ecuador
Bei mehreren Gefangenenmeutereien in Ecuador sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 67 Häftlinge seien bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in mehreren Gefängnissen getötet worden, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Das Wichtigste in Kürze
- «Kriminelle Organisationen führen in einer Reihe von Haftanstalten gleichzeitig gewaltsame Aktionen durch», schrieb Präsident Lenín Moreno auf Twitter.
«Die Polizei und das Innenministerium arbeiten daran, die Kontrolle über die Gefängnisse von Guayaquil, Cuenca und Latacunga wiederzuerlangen.»
Nachdem die Sicherheitskräfte die Haftanstalten wieder unter Kontrolle gebracht hatten, durchsuchten die Ermittler die Zellen. Dabei wurden in Guayaquil Schusswaffen, Macheten, Messer und Mobiltelefone sichergestellt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
«Ich bin gerade rausgekommen. Sie haben an die Türen geschlagen und geschrien», erzählte eine Besucherin des Gefängnisses von Cuenca der Zeitung «El Universo». «Sie haben einen getötet - das habe ich gesehen.»
Zunächst war am Dienstag von zehn Toten die Rede gewesen. In einer Haftanstalt in der Hafenmetropole Guayaquil seien acht Menschen getötet worden, teilte Polizeichef Patricio Carrillo mit. In Cuenca kamen bei Krawallen demnach zwei Menschen ums Leben.
Später stiegen die Zahlen dann rasch an. Der Hintergrund der Gefangenenmeutereien war zunächst unklar. Innenminister Patricio Pazmiño sprach von einer konzertierten Aktion krimineller Organisationen.
Zuvor war es in mehreren Gefängnissen des südamerikanischen Landes zu Aufständen gekommen. Auch aus der Haftanstalt von Cotopaxi wurden demnach gewalttätige Auseinandersetzungen gemeldet. Die Polizei verlegte zusätzliche Einheiten in die Gefängnisse, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.