Tourist aus USA nach Vandalismus in Kirche in Jerusalem festgenommen
Ein Tourist aus den USA ist in Jerusalem festgenommen worden, nachdem er mutmasslich eine Jesus-Statue umgestossen und beschädigt hatte. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Donnerstagmorgen in einer Kirche auf der ersten von 14 Stationen der Via Dolorosa – nach christlicher Überlieferung dem Kreuzweg Jesu. Auf einem Video, das in den sozialen Netzwerken geteilt wurde, war zu sehen, wie ein Wachmann neben der beschädigten Figur einen Mann auf den Boden drückt.
«Wir nehmen Schäden an religiösen Einrichtungen und Stätten sehr ernst», teilte die Polizei mit. Die Beamten werden «weiter gegen Gewalttaten und Vandalismus an den heiligen Stätten aller Religionen vorgehen». Es werde derzeit geprüft, ob der Verdächtige psychische Probleme habe.
Die Ordensorganisation der Franziskaner im Heiligen Land, die die Stätte verwaltet, teilte mit: «Wir verfolgen mit Besorgnis diese zunehmenden schweren Hass- und Gewaltakte gegen die christliche Gemeinschaft in Israel und verurteilen sie aufs Schärfste». Es sei bereits der fünfte Vorfall in nur wenigen Wochen. Bei dem Verdächtigen soll es sich demnach um einen Mann jüdischen Glaubens handeln.
Christen in Jerusalem haben immer wieder unter Anfeindungen zu leiden. Anfang Januar kam es in Jerusalem zu einer Schändung mehrerer Gräber eines christlichen Friedhofs. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie zwei junge Menschen Steine auf Gräber warfen und ein Kreuz umstiessen. Die Tat sorgte international für Kritik. Berichten zufolge handelte es sich bei den Tätern um zwei jüdische Teenager.