Trauerakt für Shinzo Abe: Mann zündet sich in Tokio an
Am nächsten Dienstag soll in Japan der Staatsakt zu Ehren des getöteten Ex-Premiers Shinzo Abe stattfinden. Aus Protest dagegen hat sich ein Mann angezündet.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Protest gegen den Trauerakt für Shinzo Abe hat sich ein Japaner selbst angezündet.
- Der Mann hat das Bewusstsein verloren und Brandverletzungen erlitten.
- Als er versuchte, die Flammen zu löschen, wurde auch ein Polizist wurde verletzt.
In Tokio hat sich ein Mann selbst angezündet. Damit wollte er seinen Protest gegen den umstrittenen staatlichen Trauerakt für den ermordeten japanischen Ex-Regierungschef Shinzo Abe ausdrücken. Nachdem der Mann Brandverletzungen erlitten habe, sei er in Ohnmacht gefallen, berichtete der japanische Fernsehsender TV Asahi. Bei dem Versuch die Flammen zu löschen, wurde ebenfalls ein Polizist verletzt.
Der Protest-Akt fand nahe am Wohnsitz des Ministerpräsidenten Fumio Kishida statt. Kishida nimmt zurzeit an der UN-Generalversammlung in New York teil. Dass er gegen den Staatsakt sei, habe der Mann kurz zuvor gegenüber dem Beamten noch geäussert. Dies berichtete das Fernsehen.
Der seltene Trauerakt zur Würdigung Abes am nächsten Dienstag hat in Japan heftige Kontroversen ausgelöst. Zu dem Anlass sollen Staatsgäste aus aller Welt kommen. Abe gilt zwar weltweit als verdienter Staatsmann, im eigenen Land wurde der Rechtskonservative jedoch wegen seiner nationalistischen Agenda heftig kritisiert. Auch die Verstrickung in Skandale und Nähe zur umstrittenen Mun-Sekte treffen auf grossen Unmut.
Der frühere Premier war am 8. Juli während einer Wahlkampfrede in der Stadt Nara aus nächster Nähe von hinten erschossen worden. Der Attentäter war ein früherer Militärangehörige mit einer selbstgebauten Waffe.
Er gab an, Abe aus Hass auf die Mun-Sekte ermordet zu haben. Horrende Spenden seiner Mutter an die Sekte hätten die Familie finanziell ruiniert und zerstört.