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Trump soll laut US-Regierung Schuld sein an Afghanistan-Chaos

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Afghanistan,

Ein Bericht der US-Regierung gibt Ex-Präsident Trump die Schuld für die Entwicklungen in Afghanistan rund um den Abzug der US-Streitkräfte.

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Prozess gegen Trump in Dokumenten-Affäre soll am 14. August beginnen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im August 2021 wurden die US-Streitkräfte aus Afghanistan abgezogen.
  • Für die dramatischen Entwicklungen wurde US-Präsident Joe Biden stark kritisiert.
  • Jetzt soll jedoch Ex-US-Präsident Trump Schuld am Afghanistan-Chaos sein.

Ein Bericht der US-Regierung setzt sich mit Trump auseinander. Darin wird dem Ex-Präsidenten die Schuld für die Entwicklungen in Afghanistan rund um den Abzug der US-Streitkräfte gegeben. Biden habe derweil richtig gehandelt.

Biden sei in seinen Entscheidungen, wie der Abzug durchzuführen sei, durch die von Trump geschaffenen Bedingungen «stark eingeschränkt» gewesen. Das hiess es in einem gestern veröffentlichten Bericht verschiedener Nachrichtendienste unter der Führung des nationalen Sicherheitsrates.

Terrorattacke kurz vor dem Abzug

Biden war für den Abzug Ende August 2021 stark kritisiert worden. Bereits zwei Wochen zuvor waren die Taliban in Kabul einmarschiert und hatten die Macht übernommen. Bei einer Terrorattacke vor dem Flughafen von Kabul wenige Tage vor dem Abzug wurden Dutzende Afghanen und 13 US-Soldaten getötet.

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Der Bericht gibt Trump die Schuld an den für die USA ungünstigen Machtverhältnissen in Afghanistan zum Zeitpunkt von Bidens Amtsübernahme. Als der Demokrat Biden ins Weisse Haus einzog, seien die Taliban in der stärksten militärischen Position seit 2001 gewesen. Zugleich seien nur noch 2500 US-Soldaten in Afghanistan gewesen, so wenige wie zu keinem Zeitpunkt in diesem Zeitraum. Grund dafür sei ein von Trump im Februar 2020 mit den Taliban geschlossenes Abkommen gewesen.

Darin war vereinbart worden, dass die USA bis Mai 2021 alle Soldaten aus Afghanistan abziehen. Im Gegenzug wollten die Taliban die US-Einheiten nicht mehr angreifen. In der Folge sei die US-Präsenz stark reduziert worden, hiess es.

Biden unter Zeitdruck

Dem Präsidenten seien jedoch von seinem Vorgänger keine Pläne übergeben worden. Weder für den endgültigen Abzug oder die Evakuierung der verbleibenden US-Staatsbürger und der afghanischen Verbündeten. Biden habe dann die Frist für den Abzug in Abstimmung mit den Taliban nach hinten verschoben. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, gestern bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus.

Der Bericht legt jedoch nahe, dass Biden bei den Abzugsvorbereitungen unter Zeitdruck stand. In dem Schriftstück wird eine Aussage von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vom 28. September 2021 zitiert.

Wonach dieser habe man klare Informationen gehabt, dass die Taliban ihre Angriffe auf US-Truppen fortsetzen würden. Dies, sofern man sich nicht an das Abkommen halten sollte.

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John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA. (Archiv) - keystone

Am Ende verliess der letzte US-Soldat Afghanistan am 31. August. Mit dem Abzug endete der internationale Militäreinsatz in Afghanistan nach fast 20 Jahren. Er gilt als der längste Krieg der USA in der Geschichte.

Als die letzten US-Militärmaschinen vom Flughafen in Kabul abhoben, spielten sich dort dramatische Szenen ab. Menschen klammerten sich aus Angst zurückgelassen zu werden an das Fahrwerk eines Flugzeugs und stürzten in den Tod.

Am Einlass zum Flughafengelände versammelten sich Massen in der Hoffnung, ausser Landes gebracht zu werden. In dieser Situation sprengte sich am 26. August ein Selbstmordattentäter vor einem der Eingangstore inmitten einer Menschenmenge in die Luft. Er riss etliche Menschen mit in den Tod.

Trump reagiert gewohnt scharfzüngig

Trump und andere politische Gegner Bidens übten gestern scharfe Kritik an der Darstellung der Ereignisse in dem Bericht. Auf Trumps sozialem Netzwerk Truth Social bezeichnete der ehemalige Präsident seinen Amtsnachfolger und dessen Mitarbeiter im Weissen Haus als «Trottel».

Diese schöben mit Hilfe von Desinformationen ihm die Schuld für «ihre krass inkompetente Kapitulation in Afghanistan» zu. «Biden ist verantwortlich, sonst niemand!», schrieb Trump.

Der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Michael McCaul, erklärte in einer schriftlichen Mitteilung: «Präsident Biden hat die Entscheidung für den Abzug getroffen und sogar das genaue Datum festgelegt. Er ist verantwortlich für die massiven Fehler bei der Planung und der Ausführung.»

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