Türkei will internationale Untersuchung zum Mord an Jamal Khashoggi

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Türkei,

Die Türkei bereitet eine internationale Untersuchung zum Fall Khashoggi vor und wirft dem Westen Vertuschung vor.

Der saudische Journalist Jamal Khashoggi telefoniert während des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi wurde in der Türkei getötet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei leitet Schritte für eine internationale Untersuchung im Fall Khashoggi ein.
  • Auch nach 112 Tagen fehlt vom Leichnam des Journalisten jegliche Spur.
  • Der türkische Aussenminister bezichtigt westliche Staaten der Vertuschung.

Die Türkei bereitet eine internationale Untersuchung zum Mord am saudischen Regime-Kritiker und Journalisten Jamal Khashoggi vor. «Wir werden die notwendigen Schritte einleiten», erklärte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag gemäss der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.

Gleichzeitig wirft der Aussenminister einigen westlichen Staaten vor, den Fall zu vertuschen: «Wir sehen, wie diejenigen, die von Pressefreiheit sprechen, diese Sache zu vertuschen versuchten, sobald es um Geld ging.»

Von Leichnam fehlt jegliche Spur

Khashoggi verschwand am 2. Oktober 2018, nachdem er das saudische Konsulat in Istanbul aufgesucht hatte. Saudi-Arabien hatte zunächst bestritten, Kenntnisse über die Tötung des Dissidenten gehabt zu haben. Später gestand das Königreich ein, dass der Mann bei einer Schlägerei in der diplomatischen Vertretung ums Leben gekommen sei.

Weiterhin wird der Leichnam des Getöteten vermisst. Von türkischer Seite wird behauptet, dass der Mord von höchster saudischer Stelle angeordnet wurde. Riad wies eine Verbindung zum Kronprinzen Mohammed bin Salman jeweils zurück.

Saudi-Arabien wichtigster Käufer von US-Rüstungsgütern

US-Präsident Donald Trump sagte Ende November: «Es könnte sehr gut sein, dass der Kronprinz Kenntnis von diesem tragischen Vorfall hatte - vielleicht hatte er das und vielleicht hatte er das nicht!» Trotzdem hatte er stets betont, die Vereinigten Staaten stünden weiter an der Seite Saudi-Arabiens.

Das Königreich ist der weltweit grösste Käufer von US-Rüstungsgütern, ein wichtiger Investor in den USA und ein enger Verbündeter der US-Regierung.

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