Türkische Armee bombardiert Stellungen in Syrien
Als Vergeltung für Luftangriffe auf türkische Verbände in Nordsyrien mit mehr als 20 Toten hat die türkische Armee Stellungen der syrischen Regierungstruppen attackiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die syrischen Regierungstruppen haben bei Luftangriffen 22 türkische Soldaten getötet.
- Als Vergeltung hat die türkische Armee nun Stellungen der Syrer angegriffen.
- Ein Sprecher von Erdogan sagte, sie würden aus der Luft und vom Boden aus angreifen.
Die Stellungen der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad seien in der Nacht zum Freitag aus der Luft und vom Boden aus angegriffen worden.
Das teilte ein Sprecher des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan mit. Die Angriffe würden fortgeführt, kündigte er an.
Zuvor hatte der Gouverneur der türkischen Grenzregion Hatay, Rahmi Dogan, mitgeteilt, dass bei den Luftangriffen auf türkische Stellungen in der nordwestsyrischen Provinz Idlib 22 türkische Soldaten getötet worden seien.
Mehrere weitere Soldaten seien schwer verletzt worden. Für die Angriffe machte Dogan die syrische Regierungsarmee verantwortlich.
Bereits 42 tote türkische Soldaten
In diesem Monat sind nach türkischen Angaben damit bereits insgesamt 42 türkische Soldaten in Syrien getötet worden. Die Türkei hat im Rahmen eines im Jahr 2018 geschlossenen Abkommens mit Russland zwölf militärische Beobachtungsposten in der Provinz Idlib.
Erdogan hatte die Regierung in Damaskus wiederholt aufgefordert, ihre Truppen aus dem Umfeld der türkischen Posten abzuziehen. Der türkische Staatschef setzte dafür eine Frist bis Monatsende, also bis diesen Samstag.
In Idlib und benachbarten Provinzen im Nordwesten Syriens geht die syrische Armee seit Dezember mit Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und dschihadistische Milizen vor.
Assad will die letzte Milizen-Hochburg im Land wieder unter seine Kontrolle bringen. Die Türkei steht auf Seiten der Gegner Assads. Erdogan bezeichnete Assad jüngst als «Mörder» und lehnte Gespräche ab.