Gleich mehrere Videos sind während dem Ukraine-Krieg aufgetaucht, in denen sich russische Rekruten über fehlende Ausbildung und Ausrüstung beschweren.
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Seit der Teilmobilmachung von Putin wurden Zehntausende von russischen Männern zu Militärstützpunkten beordert. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Videos sind aufgetaucht, welche das Chaos in der russischen Armee verdeutlichen.
  • Neue Rekruten werden etwa ohne jegliches Training an die Front geschickt.
  • Andere werden darauf vorbereitet, dass sie nur eine Uniform und Waffe erhalten werden.
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Kein Training, kaum Nahrung, alte Waffen. Es sind Stichworte, über die im Ukraine-Krieg im Zusammenhang mit der russischen Armee schon mehrmals berichtet wurde. Und die Situation hat sich offenbar auch mit der Teil-Mobilisierung nicht verbessert. In einem jetzt aufgetauchten Video beschwert sich nämlich ein neu rekrutierter Panzerkommandant über Dinge, die russische Soldaten teilweise schon seit Monaten bemängeln.

«Die Beamten haben uns gesagt, dass es keine Ausbildung gibt, bevor wir in die Konfliktzone geschickt werden», so der Kommandant in dem Video. Er hielt fest, dass er in zwei Tagen an die Frontlinie in Cherson müsse, ohne auch nur einen Schuss auf einem Übungsplatz abgegeben zu haben. «Es gab keinerlei Training – kein Schiesstraining, kein theoretisches Training ... nichts. F***.»

Mark Krutov, ein Journalist von Radio Free Europa, konnte den Kommandanten ausfindig machen. Er bestätigte, dass er sich in einer Kaserne namens «Kalininets» in Moskau befindet. Der Mann sagte demnach, er sein ein Nachtschichtmitarbeiter aus Moskau. Er sei zuhause am Schlafen gewesen, als Soldaten an seine Tür klopften und ihn an die Front beorderten.

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Als er von Krutov gebeten wurde, seine Beschwerden näher zu erläutern, antwortete er: «Kann jetzt nicht sprechen, die Dinge haben sich drastisch geändert. Hoffentlich zum besseren.» Daraufhin unterbrach er die Verbindung.

Ukraine-Krieg: «Diese Bastarde haben uns zurückgelassen»

Während die Wut-Rede des Panzerkommandanten in den Sozialen Medien für Aufsehen sorgte, tauchte auch noch ein zweites Video auf. Dieses zeigt zwei Männer, die behaupteten, russische Soldaten zu sein und in der Ukraine in einem Schützenloch im Wald sässen.

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Zwei russische Soldaten sendeten aus dem Wald einen Hilfe-Ruf – sie wurden von ihrer Truppe zurückgelassen. - Twitter

«Wir wurden gerade beschossen, sie haben uns aus Metern Entfernung getroffen. Wir wurden im Wald zurückgelassen... Wie Kanonenfutter, das in den verdammten Wald geschickt wurde.» Der Soldat nannte die russischen Truppen, eine «Armee, die einfach nicht funktioniert».

«Keine der Kommandanten unseres Teams ist hier, sie sind alle abgehauen, sie waren die ersten, die gegangen sind. Jetzt gibt es nur noch uns ‹Auftragnehmer›». Der Soldat beschwerte sich weiter über die schlechte Ausrüstung: «An unseren Maschinen ist nichts, kein Zubehör, keine Elektronik. Kein Fernglas, keine Wärmebildkamera, gar nichts.»

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Die Soldaten beschwerten sich über schlechte Ausrüstung und fehlende Nahrung. - Twitter

Und: «Diese Bastarde haben uns sogar ohne verdammtes Wasser zurückgelassen. Und auch kein Essen.»

«Ihr bekommt nur eine Uniform und eine Rüstung»

Weiteres aufgetauchtes Filmmaterial zeigt eine scheinbar weibliche Quartiermeisterin, die mit neuen Rekruten spricht und ihnen riet, Tampons mitzubringen. Die Hygieneartikel können demnach verwendet werden, um Schusswunden zu verstopfen und Blutungen zu stillen, wenn keine medizinische Ausrüstung vorhanden ist, so die Frau zu den Rekruten.

Andere Dinge, die sie selbst mitbringen sollten, sind ihre eigenen Schlafsäcke, Venenstauer, Medikamente und Rollmatten. Als einer der neuen Rekruten fragte: «Werden uns diese Dinge nicht gegeben?», schrie die Frau zurück: «Das gehört alles uns, Jungs. Ihr bekommt eine Uniform und eine Rüstung, sonst nichts.»

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