Ukraine-Krieg: Russland greift Staudämme in Ukraine an
Laut dem britischen Verteidigungsministerium haben russische Truppen am 21. und 22. September den Petschenihy-Staudamm nahe Charkiw mit Raketen beschossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss britischen Geheimdiensterkenntnissen haben Russen mehrere Staudämme beschossen.
- Demnach versuchen russische Truppen so, militärische Grenzübergänge zu überfluten.
Mit Angriffen auf Staudämme versucht Russland nach Einschätzung Grossbritanniens, die ukrainische Offensive im Osten des Landes aufzuhalten. Am 21. und 22. September hätten russische Truppen den Petschenihy-Staudamm am Fluss Siwerskyj Donez östlich der Grossstadt Charkiw mit Kurzstreckenraketen oder ähnlichen Waffen beschossen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Bereits am 15. September habe es eine ähnliche Attacke auf den Karatschuniwka-Damm gegeben, der den Fluss Inhulez nahe der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih staut. Ukrainische Kräfte rückten entlang dieser beiden Flüsse vor, hiess es in London. «Da russische Kommandeure zunehmend besorgt über ihre operativen Rückschläge sind, versuchen sie wahrscheinlich, die Schleusentore von Dämmen zu treffen, um ukrainische militärische Grenzübergänge zu überfluten», so das Ministerium.
«Aufgrund der Entfernung zwischen den beschädigten Dämmen und den Kampfgebieten ist es unwahrscheinlich, dass die Angriffe zu erheblichen Störungen der ukrainischen Operationen geführt haben.»
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf den Geheimdienst täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.