UN-Abzug aus Mali überschattet von Angriffen
Unbekannte Extremisten haben einen UN-Konvoi in Mali angegriffen. Vier Blauhelme wurden dabei verletzt und drei Fahrzeuge beschädigt.
Der Abzug der UN-Friedensmission aus dem westafrikanischen Staat Mali wird von Angriffen auf die Blauhelmsoldaten begleitet. Ein letzter Konvoi von Einsatzkräften aus dem Ort Ber zu einem regionalen Zentrum in der Stadt Timbuktu sei kürzlich zweimal von unbekannten Extremisten angegriffen worden, sagte der UN-Missionsleiter El-Ghassim Wane am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Vier Blauhelme seien dabei verletzt und drei Fahrzeuge beschädigt worden. Für die Strecke von 57 Kilometern habe der Konvoi auch wegen des schwierigen Terrains 51 Stunden gebraucht.
Schwierigkeiten wegen diktierten engen Zeitplans
In einigen Bereichen werde keine fundierte Übergabe der Aufgaben von der seit zehn Jahren laufenden UN-Mission Minusma an die lokalen Kräfte stattfinden können. Wane betonte, dass wegen des von der malischen Regierung geforderten engen Zeitplans für den Abzug bis zum Ende des Jahres weiterhin Schwierigkeiten aufkommen würden.
Die malische Armee, die seit dem jüngsten Militärputsch im Land 2021 mit Söldnern der russischen Wagner-Gruppe zusammenarbeitet, will nach dem Abzug die Basen der UN-Blauhelme übernehmen. Im Norden Malis könnte dies einen Unabhängigkeitskonflikt mit den nomadischen Tuareg neu entfachen, die faktisch grosse Teile der Region kontrollieren.