In Äthiopien wurde ein entführter humanitärer Helfer nach gescheiterten Lösegeld-Verhandlungen getötet. In der betroffenen Region kämpfen verschiedene Milizen.
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In Äthiopien wurden in diesem Jahr bereits mehrere humanitäre Helfer ermordert. - keystone

In der äthiopischen Amhara-Region ist UN-Angaben zufolge erneut ein humanitärer Helfer entführt und getötet worden. Der Mitarbeiter der Organisation Action for Social Development and Environmental Protection sei nach gescheiterten Lösegeld-Verhandlungen getötet worden, wie die Vereinten Nationen in einer Mitteilung schrieben. Wer hinter der Entführung steht, ist bislang nicht bekannt.

In Äthiopien sind laut UN damit in diesem Jahr bereits acht humanitäre Helfer getötet worden, allein sechs davon in der Amhara-Region. Auch sei es in mindestens 14 Fällen von Entführungen mit Lösegeld-Erpressungen gekommen. Erst im vergangenen Monat wurde in der Provinz Oromia ein Schulbus mit mehr als 100 Insassen entführt, um Lösegeld zu erpressen. Die meisten Schulkinder befinden sich immer noch in Gefangenschaft.

Regierung hat nur begrenzte Kontrolle über

In der Amhara-Region operieren verschiedene bewaffnete Milizen, die mit Entführungen versuchen, Lösegeld zu erpressen oder politische Forderungen durchzusetzen. Die äthiopische Regierung hat zwar angekündigt, gegen die immer gängiger werdende Praxis vorzugehen, doch hat sie nur begrenzt Kontrolle über das Gebiet. Im August 2023 verhängte die Regierung einen Notstand über die Region, als der Konflikt zwischen den paramilitärischen Kräften der Amhara, der Fano-Miliz, und der Armee eskalierte.

«Wenn humanitäre Helfer ins Visier genommen werden, ist unsere Fähigkeit, den Bedürftigen in den betroffenen Gebieten Hilfe zu leisten, ernsthaft gefährdet», sagte Dr. Ramiz Alakbarov, humanitärer Koordinator der UN in Äthiopien.

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