UN-Klimachef drängt Staaten zur Einreichung neuer Klimapläne
UN-Klimachef fordert neue nationale Klimaschutzpläne bis September.
UN-Klimachef Simon Stiell hat vor Ablauf einer Frist die Staaten der Welt aufgefordert, ihre neuen nationalen Klimaschutzpläne für den Zeitraum bis 2035 einzureichen. Spätestens im September müssten die Pläne vorliegen, um sie in den UN-Bericht aufzunehmen, der vor der Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém im November erscheinen werde, sagte Stiell. Der UN-Klimachef ist aktuell zu Planungsgesprächen mit dem neu ernannten COP30-Präsidenten, André Corrêa do Lago, in Brasília.
Die Staaten müssen gemäss dem Pariser Klimaabkommen bei den Vereinten Nationen – eigentlich bis zum 10. Februar – neue nationale Klimaschutzpläne einreichen, die konkret beschreiben, welche Massnahmen das jeweilige Land bis 2035 vorsieht. Viele Länder, darunter auch die EU, werden diese Frist jedoch reissen und wollen später im Jahr erst Pläne vorlegen.
Zehn Jahre Pariser Klimaschutzabkommen
Kurz vor der nächsten Klimakonferenz berechnen die Vereinten Nationen anhand dieser Pläne, wie gross die Lücke ist zwischen den geplanten Massnahmen und den international vereinbarten Zielen zur Begrenzung der Erderwämung klafft.
Die nationalen Klimapläne sind ein zentrales Element des Pariser Klimaschutzabkommens, das dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiert. Bei der Klimakonferenz in Paris hatten die Teilnehmerstaaten 2015 beschlossen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter 2 Grad begrenzt werden soll im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.
Trump wollte erneut aus Pariser Klimaabkommen aussteigen
«Derzeit sind wir auf dem Weg zu etwa 3 Grad», warnte Stiell und gab auch indirekt einen Fingerzeig in Richtung Washington. «Ein Land mag sich zurückziehen – aber andere treten bereits an seine Stelle, um die Chance zu ergreifen und die enormen Vorteile zu nutzen: stärkeres Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze, weniger Umweltverschmutzung und weitaus geringere Gesundheitskosten, sicherere und erschwinglichere Energie.»
US-Präsident Donald Trump hatte am Tag seiner erneuten Amtseinführung entschieden, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump die USA aus dem Abkommen geführt. Der Austritt hatte allerdings nur wenige Monate Bestand, weil sein Nachfolger Joe Biden sich wieder zu dem Vertrag bekannte.