UN kündigen Hilfskürzungen in Syrien an - Millionen Betroffene
Das UN-Welternährungsprogramm hat kurz vor einer Geberkonferenz angekündigt, Hilfen für Syrien drastisch kürzen zu müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hilfen für das Bürgerkriegsland Syrien werden drastisch gekürzt.
- Dies teilte das Welternährungsprogramm der UN am Dienstag mit.
Kurz vor einer Geberkonferenz für Syrien hat das UN-Welternährungsprogramm (WFP) angekündigt, Hilfen für das Bürgerkriegsland wegen einer «beispiellose Finanzierungskrise» drastisch kürzen zu müssen. Die Mittel für zweieinhalb Millionen bedürftige Syrer würden heruntergefahren, teilte die Organisation am Dienstag mit.
Dem WFP fehlen demnach 180 Millionen US-Dollar, um die aktuellen Hilfen bis zum Jahresende aufrechtzuerhalten. 5,5 Millionen Menschen sind den Angaben zufolge auf Unterstützung durch das UN-Programm angewiesen. Am Donnerstag will die internationale Gemeinschaft bei ihrer siebten Geberkonferenz weitere finanzielle Unterstützung für das Land mobilisieren.
Hilfe reiche nicht aus
In Syrien herrscht seit 2011 ein Bürgerkrieg, der mehr als 350'000 Todesopfer gefordert hat. 13 Millionen Menschen wurden innerhalb Syriens vertrieben oder flüchteten in andere Länder. Die verheerenden Erdbeben im Februar verschlechterten die Lage weiter.
Schon jetzt reiche die Hilfe vom WFP für viele Syrer nicht aus, mahnte die Organisation. Lebensmittel seien bereits schrittweise auf die Hälfte der ursprünglichen Ration gekürzt worden. Grund sind den Angaben nach auch die stark gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Treibstoff.
Im Land herrscht auch eine schwere Wirtschaftskrise. «Weitere Kürzungen der Rationsgrösse sind unmöglich. Unsere einzige Lösung besteht darin, die Zahl der Empfänger zu verringern», sagte WFP-Landesdirektor für Syrien, Kenn Crossley.
Die Zahl unterernährter Menschen im Land sei so gross wie nie. Ein Viertel aller schwangeren Frauen und stillenden Mütter sowie auch viele Kinder seien betroffen. Die UN-Organisation fürchtet, dass aufgrund der Hilfskürzungen nun Kinderarbeit, Kinderehen und Verschuldung noch weiter zunehmen könnten.