Über zwei Monate dauert der brutale Konflikt im Sudan bereits an. 2,5 Millionen Menschen sind laut dem UN-Nothilfebüro seither geflohen.
Sudan
Sudanesische Flüchtlinge vor dem Gelände eines medizinischen Konvois für Neuankömmlinge in Ägypten. (Archivbild) - Lobna Tarek/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 2,5 Millionen Menschen sind mittlerweile aus dem Sudan geflohen.
  • Mehr als eine halbe Million davon ins Ausland.
  • In dem afrikanischen Land brach vor rund zwei Monaten ein gewalttätiger Konflikt aus.
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Mehr als zwei Monate nach dem Ausbruch schwerer Kämpfe im Sudan steigt die Zahl der Vertriebenen weiter. Rund 2,5 Millionen Menschen sind mittlerweile geflohen, mehr als eine halbe Million davon ins Ausland, wie das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) am Donnerstagabend mitteilte.

Allein aus der seit dem 15. April mit Luftangriffen und Artillerie umkämpften Hauptstadt Khartum seien 1,3 Millionen Menschen innerhalb des Landes geflohen, Hunderttausende zudem aus der Region Darfur im Westen des Landes. Dort eskalieren erneut ethnische Spannungen.

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Rauch steigt über Khartum auf. Viele Menschen fliehen vor dem Konflikt im Sudan. - keystone

Die Nachbarländer Ägypten, Tschad und Südsudan haben bisher die meisten Grenzübertritte verzeichnet. Unter den mehr als 500'000 Menschen, die das Land verlassen haben, sind nach Angaben der UN-Organisation IOM knapp zwei Drittel Sudanesinnen und Sudanesen. Bei den übrigen handelt es sich um Bürger anderer Staaten – oftmals um Menschen, die ihrerseits in den Sudan geflohen waren und nun zurückkehren. Der Sudan zählte vor dem Konflikt rund 46 Millionen Einwohner.

Kämpfe trotz Feuerpause

Dem UN-Nothilfebüro zufolge kam es auch während der jüngsten dreitägigen Feuerpause zwischen der Armee und der militärischen Truppe Rapid Support Forces (RSF) zu Kämpfen, insbesondere in Khartum und den Regionen Darfur und Kordofan. In West-Darfur sollen Hunderte Zivilisten getötet worden sein. Zudem soll Frauen vergewaltigt, Häuser geplündert, besetzt und niedergebrannt worden sein.

In dem nordostafrikanischen Land kämpfen die RSF des früheren Vize Mohammed Hamdan Daglo – eine aus arabischen Milizen in Darfur hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern – gegen die Streitkräfte unter Staatschef Abdel Fattah al-Burhan. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten.

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