UN-Sondergesandter für Jemen zu Gesprächen in Sanaa eingetroffen

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Jemen,

Der Sondergesandte der UNO für den Jemen ist heute in Sanaa eingetroffen. Martin Griffiths versucht, die Konfliktparteien für Friedensgespräche zu animieren.

Martin Griffiths
Martin Griffiths ist in der jemenitischen Hauptstadt eingetroffen. Er will die Konfliktparteien dazu überreden, nach Schweden zu reisen und Gespräche aufzunehmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sondergesandte Griffiths versucht, die Friedensgespräche im Jemen neu zu lancieren.
  • Der Konflikt im Jemen, der seit 2014 dauert, hat im November neue Intensität gewonnen.

Der um eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche für das Bürgerkriegsland Jemen bemühte UN-Sondergesandte Martin Griffiths ist am Mittwoch in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa eingetroffen. Bei seiner Ankunft auf dem internationalen Flughafen der Stadt gab er nach Angaben eines AFP-Fotografen keine Stellungnahme ab. Griffith sollte am Nachmittag Gespräche mit Vertretern der Huthi-Rebellen führen. Unklar war zunächst, ob er auch Vertreter der Regierung trifft.

Griffiths will die Konfliktparteien überzeugen, schon bald zu Friedensgesprächen nach Schweden zu reisen. Zudem soll es um die Lage in der umkämpften Hafenstadt Hodeida gehen.

Bereitschaft für Gespräche signalisiert

Die Regierung des Bürgerkriegslandes und die Huthi-Rebellen hatten am Montag ihre Unterstützung für neue Friedensgespräche unter UN-Vermittlung signalisiert. Während das jemenitische Aussenministerium ankündigte, eine Delegation zu den geplanten Verhandlungen nach Stockholm zu schicken, stellten die Rebellen einen Waffenstillstand in Aussicht.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Kämpfe intensivierten sich Anfang November, als die von Riad angeführte Militärkoalition eine neue Offensive auf Hodeida startete.

Gescheiterte Gespräche

Im September waren Friedensgespräche zwischen den schiitischen Rebellen und der jemenitischen Regierung gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen hatten. Anders als die Regierungsdelegation waren die Huthis gar nicht erst zu den Gesprächen in Genf angereist. Sie warfen dem Regierungslager vor, ihre Bedingungen für eine Teilnahme nicht vollauf erfüllt zu haben.

In dem Bürgerkrieg wurden nach UN-Angaben bereits rund 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Infolge des Konflikts leiden demnach acht Millionen Einwohner unter Lebensmittelengpässen, insgesamt 14 Millionen Menschen im Jemen sind den Angaben zufolge von Hungersnöten bedroht.

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