Unglückspilot in Nepal hatte emotionale Probleme
Der Pilot in Nepal, der mit 51 Menschen an Bord in den Tot stürzte, war «emotional gestört» und abgelenkt bei der Landung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März 2018 verunglückte ein Flugzeug in Nepal. Die meisten Insassen sind gestorben.
- Der «emotionaler Zusammenbruch» des Piloten soll die Ursache der Tragödie sein.
Ein «emotionaler Zusammenbruch» des Piloten hat nach einem offiziellen Bericht zu einem Flugzeugunglück in Nepal mit 51 Toten vor gut zehn Monaten geführt. Der Pilot der bangladeschischen Fluggesellschaft US-Bangla habe während der gesamten Flugdauer über persönliche Dinge gesprochen und auch im Cockpit geraucht.
So heisst es in dem abschliessenden Bericht einer sechsköpfigen Kommission, der am Sonntag der nepalesischen Regierung vorgelegt wurde. Das habe die Besatzung abgelenkt, die zudem vorgeschriebene Abläufe nicht eingehalten habe.
Schwerstes Unglück seit 1992
Die Propeller-Maschine vom Typ Bombardier Dash 8 war am 12. März 2018 bei der Landung auf dem Flughafen von Kathmandu von der Landebahn abgekommen. Anschliessend sei sie auf einem Feld auseinandergebrochen und in Flammen aufgegangen. Der Flieger war in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka gestartet.
Alle vier Mitglieder der Besatzung sowie 45 der 67 Passagiere kamen am Unglücksort ums Leben. Zwei weitere Passagiere starben später im Spital. Es war das schwerste Flugunglück in Nepal seit 1992. Wegen der umliegenden Himalaya-Berge gilt die Landung in Kathmandu als schwierig.
Ruf in Frage gestellt
Der 52-jährige Pilot war dem Bericht zufolge «emotional gestört», weil eine Kollegin, die allerdings nicht an Bord war, seinen Ruf als Fluglehrer infrage gestellt hatte. Er steuerte demnach die falsche Landebahn an, woraufhin die Fluglotsen ihm die Landeerlaubnis entzogen.
Das ignorierte er, verfehlte knapp den Kontrollturm und landete die Maschine schliesslich in Schieflage. Der Pilot war den Angaben zufolge im Jahr 1993 von Bangladeschs Luftwaffe entlassen worden, weil er unter Depressionen litt.