Unicef fordert mehr Hilfe für eine halbe Million Rohingya-Kinder
Das Wichtigste in Kürze
- Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hat deutlich mehr Hilfe für Rohingya-Kinder gefordert.
- Rund 500'000 Kinder benötigen eine Ausbildungsmöglichkeit.
Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hat deutlich mehr Hilfe für geflüchtete Kinder der muslimischen Rohingya-Minderheit gefordert. Es begründete die Forderung mit nötigen Lern- und Ausbildungsmöglichkeiten für die rund 500'000 Kinder und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern.
Aus Myanmar (ehemals Birma) sind seit August 2017 mehr als 730'000 Muslime ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Bevölkerung ist dort mehrheitlich buddhistisch. Das Militär und die Regierung stehen wegen der Verfolgung von Rohingya international in der Kritik.
97 Prozent ohne Ausbildungsmöglichkeiten
Die Vereinten Nationen sprechen von Völkermord, die US-Regierung von ethnischer Säuberung. «Für die Rohingya-Kinder in Bangladesch geht es um mehr als ums Überleben», erklärte Henrietta Fore, Unicef-Exekutivdirektorin. «Für ihre Zukunft ist es zwingend notwendig, dass sie eine gute Schul- und Berufsausbildung erhalten.»
In den Lagern haben 97 Prozent der Mädchen und Jungen zwischen 15 und 18 Jahren keinerlei Bildungs- oder Ausbildungsmöglichkeiten. Der am Freitag in Berlin veröffentlichte Report warnt, dass ohne angemessene Lernmöglichkeiten Jugendliche grossen Gefahren ausgesetzt seien.
Verzweifelte junge Rohingya gerieten etwa leicht in die Hände von Menschen- oder Drogenhändlern. Mädchen und Frauen in den Lagern seien nicht sicher vor Belästigung und Missbrauch.