Die Armee in Myanmar hat Vorwürfe von Amnesty International zu Kriegsverbrechen in der Unruheregion Rakhine zurückgewiesen.
Soldat in Myanmar
Soldat in Myanmar - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Umstrittene Einsätze in Unruheregion Rakhine.
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Die Militäreinsätze der vergangenen Monate in der Gegend seien in Übereinstimmung mit dem Gesetz erfolgt, sagte Armee-Sprecher Zaw Min Tun am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Dabei sei «vermieden» worden, Zivilisten zu verletzen.

Der Einsatz in Rakhine habe dazu gedient, gegen «Terroristen» vorzugehen, sagte der Militärsprecher weiter. «Wir haben darauf geachtet, keine Kriegsverbrechen zu begehen».

Amnesty wirft dem Militär vor, seit Januar erneut «Kriegsverbrechen und andere Menschenrechtsverletzungen» in Rakhine zu begehen. Der Einsatz dauere noch an, hiess es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Es seien «weitere schwerwiegende Verstösse gegen das Völkerrecht» zu befürchten.

Im Januar hatte die Rebellengruppe Arakan-Armee, die seit Monaten für mehr Autonomie der Buddhisten von Rakhine kämpft, mehrere Polizeiposten angegriffen. Die Regierung von Aung San Suu Kyi wies das Militär des Landes daraufhin an, die Rebellen zu «brechen».

Die Armee habe «bewusst» Angriffe auf Zivilisten verübt, erklärte Amnesty. Sie sei zudem «für aussergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche Festnahmen, Folter und andere Misshandlungen, Plünderungen sowie Fälle von Verschwindenlassen verantwortlich».

Die Menschenrechtsorganisation beruft sich in ihrem Bericht auf Interviews und Satellitenaufnahmen. Dokumentiert seien dadurch sieben Vorfälle, bei denen 14 Zivilisten getötet und 29 weitere verletzt worden seien. Die Organisation wirft auch der Arakan-Armee Menschenrechtsverstösse gegen Zivilisten vor.

Die Lage in der Unruheregion im Norden Myanmars ist für Aussenstehende nur schwer zu überprüfen. Der Zugang wird von den Behörden beschränkt. Die Region war auch Schauplatz eines blutigen Militäreinsatzes gegen die muslimische Minderheit der Rohingya im Jahr 2017, nach dem mehr als 700.000 Menschen ins benachbarte Bangladesch flohen.

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