Myanmar (Birma) schneidet eine Million Menschen vom Internet ab
Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung von Myanmar lässt mehr als eine Million Menschen von Internet abschneiden.
- Betroffen ist eine Region, in der sich seit Jahren Rebellen und die Regierung bekämpfen.
In Myanmar sind mehr als eine Million Menschen vom Internet abgeschnitten. Dies geschieht auf Anweisung der Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Im Bundesstaat Rakhine kappten vier Telekom-Unternehmen nach Aufforderung des Kommunikationsministeriums den Zugang.
Die Unterbrechung dauert bereits seit Freitag vergangener Woche. Menschenrechtler äusserten am Dienstag Protest gegen die Unterdrückung von Informationen.
750'000 Menschen aus Myanmar (Birma) geflohen
In der Region bekämpfen sich seit vielen Jahren islamische Rebellen und das Militär. Mehr als 750'000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya wegen brutaler Gewalt durch die Armee bereits ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen sprechen von Völkermord. In Myanmar (Birma) ist die grosse Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens.
Das Kommunikationsministerium liess offen, wie lange die Blockade dauern soll. Ein Sprecher sagte, das Internet werde wieder zugänglich sein, «wenn Friede und Ordnung in der Region wieder hergestellt sind». Das Telefonieren und das Versenden von Sprachnachrichten sind weiterhin möglich.