Unkontaktierte Indigene wollen Bulldozer in Indonesien stoppen
Auf einer indonesischen Insel muss Regenwald für eine Mine weichen. Ein Video zeigt, wie ein unkontaktierter Stamm versucht, die Bulldozer zu stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Indonesien wird Regenwald für eine grosse Nickel-Raffinerie gerodet.
- Die Bauarbeiten wurden von unkontaktierten Indigenen gestört.
- Ein Video zeigt, wie die Ureinwohner versuchen, die Bulldozer zu vertreiben.
Auf der indonesischen Insel Halmahera soll eine grosse Fläche Regenwald einer Nickelmine mit dazugehöriger Raffinerie weichen. Doch tief in dem Dschungel lebt das unkontaktierte indigene Volk der Hongana Manyawa.
Ein neues Video zeigt jetzt, wie zwei Mitglieder des Stammes auf einen Bulldozer treffen und versuchen, diesen zu vertreiben.
Das Video wurde von der NGO Survival International veröffentlicht und zeigt langhaarige und nur mit Lendenschutz bekleidete Männer. Sie treffen an einem Fluss auf die Baustelle. Erst versuchen sie, die Maschinen mit Schreien und Drohgebärden zu verscheuchen.
Einer der beiden beginnt scheinbar sogar, mit erhobener Waffe den Fluss zu überqueren. Doch als der Bulldozer-Fahrer den Motor aufheulen lässt, ziehen sich die Indigenen ängstlich zurück.
Tesla investiert Milliarden in Nickelminen
Schätzungsweise 300 bis 500 unkontaktierte Hongana Manyawa leben im bewaldeten Inneren von Halmahera, schreibt die Organisation. Riesige Gebiete ihres Territoriums wurden an Bergbauunternehmen vergeben, und in vielen Gebieten seien die Bagger bereits am Werk.
Weda Bay Nickel (WBN), eine Tochterfirma des französischen Bergbauunternehmens Eramet, verfügt über eine riesige Bergbaukonzession auf der Insel. Sie überschneidet sich auch mit Hongana-Manyawa-Gebieten. WBN begann 2019 mit dem Abbau und betreibt nun die grösste Nickelmine der Welt.
Weite Teile des Regenwaldes auf der Insel Halmahera sollen abgeholzt und anschliessend für die Industrie genutzt werden. Unternehmen wie Tesla investieren Milliarden in den Plan Indonesiens, ein wichtiger Nickelproduzent für den Markt der Elektroauto-Batterien zu werden. Französische, deutsche, indonesische und chinesische Unternehmen sind am Abbau auf Halmahera beteiligt.