Uno-Hauptquartier von Israel beschossen - Zwei Verletzte

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Libanon,

Das Hauptquartier der Uno im Libanon wurde bei einem israelischen Angriff getroffen, wobei zwei Soldaten verletzt wurden.

israel hauptquartier
UN-Blauhelme sind Friedenstruppen der Vereinten Nationen (Symbolbild). - Keystone

Nach Berichten der Vereinten Nationen hat die israelische Armee das Uno-Hauptquartier der Friedensmission Unifil im Libanon beschossen. In der Folge dieses Angriffs wurden zwei Uno-Soldaten aus Indonesien verletzt.

Wie ein Sprecher bekannt gab, traf ein Panzer der israelischen Streitkräfte einen Beobachtungsturm im Hauptquartier der Blauhelme direkt. Dadurch kam dieser zum Einsturz, wie es der «Spiegel» berichtet.

Zwei Uno-Soldaten verletzt

Die beiden Uno-Soldaten sind nach dem Angriff im Spital, jedoch gelten die Verletzungen als nicht schwerwiegend. Mit diesem Vorfall sind sie die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelmmission.

Zumindest, seit die israelische Bodenoffensive im Libanon gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche begann.

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UN-Blauhelme im Einsatz. (Archivbild) - Keystone

Die Uno-Truppe berichtet weiter, dass israelische Soldaten den Eingang eines Bunkers bei einem anderen Stützpunkt in der Nähe beschossen hätten. Dabei seien gezielt dessen Überwachungskameras getroffen worden.

UNO: «Schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts»

Bei dem Angriff wurden zudem Uno-Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt. Laut Unifil fand der Beschuss in Nakura im südlichen Grenzgebiet statt, wo ihr Hauptquartier liegt.

Dies ist der erste grössere Ort im Libanon an der Mittelmeerküste nahe der Demarkationslinie mit Israel. Die Uno wies auf eine »schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts« hin.

Soldaten sollen sich in Sicherheit begeben

Die israelische Armee bestätigte die Schüsse in dem Gebiet. Sie begründete dies jedoch mit Tätigkeiten der schiitischen Hisbollah-Miliz aus zivilen Gebieten im Südlibanon.

Hisbollah
Hisbollah-Kämpfer rufen Israel zur Evakuierung auf. - sda - Keystone/dpa/Marwan Naamani

Nach eigenen Angaben hatte die israelische Armee die Unifil-Soldaten angewiesen, sich an sichere Orte zu begeben.

Unifil bleibt standhaft trotz Forderungen Israels

In den Tagen vor dem Angriff hatte Israel die Uno-Truppen aufgefordert, sich aus dem Grenzgebiet zurückzuziehen. Die Uno jedoch lehnte dies ab und äusserte Zweifel an Israels Interesse in der Sicherheit der Truppen.

Insbesondere in der aktuellen Situation seien neutrale Beobachter bedeutend. Dies um Informationen zu Kampfeinsätzen zu sammeln und Evakuierungsvorgänge zu koordinieren, wie Unifil erklärte.

USA zeigen sich besorgt

Die USA äusserten ihre Besorgnis über den Beschuss des Uno-Hauptquartiers. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA mahnte Israel zur Vorsicht, um die Sicherheit der Unifil-Soldaten nicht zu gefährden.

Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto, aus dessen Land ebenfalls Blauhelme im Libanon stationiert sind, protestierte gegen das israelische Vorgehen. Er nannte den Beschuss der Unifil-Positionen «völlig inakzeptabel» und gegen internationales Recht verstossend.

Einsatz der Unifil-Soldaten und internationale Beteiligung

Die Unifil-Mission, die das Grenzgebiet seit Jahrzehnten überwacht, verzeichnet mehr als 10'000 Uno-Soldaten aus über 50 Ländern. Dabei sind auch etwa 40 bis 50 Soldaten der Bundeswehr.

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Bundeswehr-Einsatz im Rahmen der Unifil-Mission. (Archivbild) - POOL/AFP/Archiv

Es wurde berichtet, dass sich die deutschen Soldaten in Sicherheit befinden. Andere Länder wie Indonesien, Italien, und Indien stellen ebenfalls einen Grossteil der Uno-Truppen.

Die Rolle der Uno-Mission

Hauptaufgabe der Unifil-Soldaten ist es, die Einhaltung der Uno-Resolution 1701 zu überwachen. Diese Regelung sieht eine demilitarisierte Zone zwischen Israel und dem Libanon vor.

Zudem dient die Unifil als Kommunikationskanal zwischen Israel, Libanon und der Hisbollah. Sie hat die Aufgabe, eine plötzliche Eskalation des Konflikts zu verhindern.

Kommentare

User #1764 (nicht angemeldet)

Schon wieder! Alles wird getötet unfassbar

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