USA und Südkorea wollen Militärmanöver ausweiten
Bereits die letzten Militärmanöver hatte Nordkoreas Diktator Kim Jong Un aufgebracht. Nun sollen diese weiter ausgebaut werden, unterstreicht US-Präsident Biden bei seinem Besuch in Seoul.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Bedrohung durch Nordkorea wollen die USA und Südkorea «die Tragweite und den Umfang» ihrer gemeinsamen Militärmanöver ausbauen.
US-Präsident Joe Biden und Südkoreas Staatschef Yoon Suk Yeol seien sich einig, dahingehende Gespräche zu beginnen, hiess es am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung. Gleiches gelte auch für die militärische Aus- und Fortbildung, hiess es nach einem bilateralen Treffen der beiden Präsidenten in Seoul.
Die Ankündigung dürfte für Nordkoreas Diktator Kim Jong Un einem Affront gleichkommen. Er lehnt die Militärmanöver als kriegerische Provokation ab. Die USA und Südkorea wiederum sehen das Raketen- und Atomwaffenprogramm Pjöngjangs als Bedrohung.
«Volle Bandbreite»
Biden habe Yoon versichert, dass die USA weiter entschlossen seien, bei Bedarf die «volle Bandbreite» ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas einzusetzen, einschliesslich Atomwaffen, konventioneller Waffen und Raketenabwehrsystemen, hiess es. Hinter dieser Strategie der erweiterten Abschreckung steht die Absicht, potenzielle Gegner - in diesem Fall Nordkorea - von einem Angriff abzuhalten. In Südkorea sind gut 28.000 US-Soldaten stationiert.
Biden hält sich im Rahmen seiner ersten Asien-Reise als Präsident zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Südkorea auf. Biden sieht die Allianz mit Südkorea als «Dreh- und Angelpunkt für Frieden, Stabilität und Wohlstand» in der Region.
Bidens Besuch wird überschattet von der angespannten Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen getestet, die einen Atomsprengkopf tragen können. Südkorea und die USA befürchten, Nordkorea könnte rund um den Besuch Bidens einen neuen Raketen- oder sogar Atomwaffentest vornehmen.