Venezuelas Aussenministerium lehnt UN-Bericht über Wahl ab
Venezuela lehnt den UN-Bericht zur Präsidentenwahl ab und wirft der Expertengruppe Propaganda vor.
Venezuelas Regierung hat einen vorläufigen UN-Bericht über die von Betrugsvorwürfen überschattete Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land kategorisch abgelehnt. «Die in ihrer unverantwortlichen Schrift geäusserte Meinung ist nichts anderes als ein Akt der Propaganda, der den Putschinteressen der venezolanischen Ultrarechten dient, mit denen sie vor, während und nach den genannten Wahlen ständig in Kontakt standen», teilte Venezuelas Aussenministerium mit.
Die vierköpfige UN-Expertengruppe, die sich während der Wahl in Venezuela aufgehalten hatte, hatte in einem vorläufigen Bericht unter anderem geschrieben, dass die Wahlen nicht den «Massnahmen der Integrität und Transparenz» entsprächen, um als glaubwürdig zu gelten.
Regierung bestreitet Wahlergebnisse
Venezuelas Regierung bezeichnete die vier von den UN entsandten Experten als «Agenten». Zudem behauptete das Aussenministerium, ohne Beweise vorzulegen, dass die Mitglieder des Gremiums während ihres Aufenthalts «häufigen direkten Kontakt über Telefon- und Videokonferenzen mit Beamten des US-Aussenministeriums hatten».
Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Präsidenten Nicolás Maduro nach der Wahl am 28. Juli offiziell zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke.
Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Mehrere Länder, darunter die USA, haben ihn ebenfalls als Sieger der Wahl anerkannt.