Verdächtiger nach Mord an Ex-Regierungschef Abe in Japan angeklagt
Nach monatelangen psychiatrischen Untersuchen wurde der mutmassliche Mörder von Shinzo Abe nun für prozessfähig erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der mutmassliche Mörder von Shinzo Abe wird nun in Japan angeklagt.
- Der 42-Jährige wurde erst monatelang psychiatrisch untersucht.
- Nun erklärt ein Gutachten, dass der Schütze prozessfähig sei.
Nach der Ermordung des früheren japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmasslichen Täter erhoben. 42-Jährigem droht bei Verurteilung die Todesstrafe.
Ihm werden Mord und der Verstoss gegen das Waffenkontrollgesetz vorgeworfen. Dies sagte ein Sprecher eines Gerichts im westjapanischen Nara am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Im Falle einer Verurteilung droht dem Verdächtigen die Todesstrafe. Nach Berichten örtlicher Medien hat der Verdächtige zugegeben, Abe getötet zu haben.
Gutachten fällt positiv aus
Der 42-Jährige hatte sich monatelang einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen müssen. Diese wurde Anfang der Woche mit der Verlegung in eine Polizeistation in Nara abgeschlossen. Ein Gutachten kam zu dem Schluss, dass der Verdächtige prozessfähig ist.
Abe war am 8. Juli bei einem Wahlkampfauftritt in Nara niedergeschossen worden. Wenige Stunden später wurde der 67-Jährige im Krankenhaus für tot erklärt.
Sein mutmasslicher Mörder soll Abe ins Visier genommen haben, weil er den konservativen Politiker mit einer Kirche in Verbindung brachte. Diese wiederrum machte er für die finanzielle Schwierigkeiten seiner Familie verantwortlich.
Abe war Japans prominentester Politiker. Er hielt auch nach seinem Rücktritt im Jahr 2020 eine angesehene Stellung im öffentlichen Leben. Zugleich polarisierte er, da er Vorwürfe der Vetternwirtschaft auf sich zog und nationalistische Ansichten vertrat.