Verurteilter Erzbischof in Australien will im Amt bleiben
Der wegen Vertuschung eines Kindesmissbrauchs für schuldig befundene Erzbischof Philip Wilson will trotz seiner Haftstrafe weiter im Amt bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der australische Erzbischof Philip Wilson will nicht von seinem Amt zurücktreten.
- Er war im Mai wegen Vertuschung eines Kindesmissbrauchs für schuldig befunden worden.
Der in einem Missbrauchskandal zu zwölf Monaten Haft verurteilte australische Erzbischof Philip Wilson hat Rufe nach einem Rücktritt zurückgewiesen. Er werde gegen das Urteil angehen, teilte der 67-Jährige am Mittwoch mit. Der Rechtsweg sei noch nicht ausgeschöpft und er sehe daher keinen Grund für einen Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt. Premierminister Malcolm Turnbull hatte den Erzbischof von Adelaide am Mittwoch zum Rückzug aufgefordert.
Der Vertuschung schuldig gesprochen
Wilson übt sein Amt nicht aus, seit er im Mai für schuldig befunden worden war, Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen einen anderen Geistlichen aus den 1970er Jahren vertuscht zu haben. Am Dienstag verkündete das Amtsgericht in Newcastle das Strafmass. Die Strafe könnte der Verurteilte, bei dem Alzheimer in einem frühen Stadium diagnostiziert wurde, als Hausarrest verbüssen. Darüber soll am 14. August ein Gericht entscheiden.
Eine Untersuchungskommission war im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass zwischen 1960 und 2015 Zehntausende Kinder in australischen Institutionen missbraucht worden seien. Ein landesweiter Hilfsfonds bietet seit dem 1. Juli den Opfern Hilfe und Entschädigungszahlungen an.
