Viele Tote bei Angriffen im Sudan
Schwere Angriffe auf die Stadt Omdurman im Sudan fordern mindestens 87 Menschenleben.
Im Bürgerkriegsland Sudan sind nach Behördenangaben mindestens 87 Menschen bei schweren Angriffen auf die Stadt Omdurman getötet worden. Die Regierung des Bundesstaates Khartum teilte mit, Truppen der Miliz Rapid Support Forces (RSF) hätten eine Reihe von Wohnvierteln und Märkten unter Beschuss genommen. Dort hätten sich viele Zivilistinnen und Zivilisten aufgehalten.
Beim Beschuss des Wohnviertels Karari starben demnach mindestens 65 Menschen. Mehrere Hundert seien verletzt worden. Auch habe eine Granate einen Bus getroffen, was zum Tod aller 22 Insassen geführt habe.
Menschrechtsverletzungen und Vertreibungen
Die Regierung des Bundesstaates steht auf der Seite des De-facto-Machthabers Abdel Fattah al-Burhan. Dessen Truppen liefern sich in dem Land mit rund 50 Millionen Einwohnern am Horn von Afrika seit April 2023 einen blutigen Machtkampf mit den paramilitärischen RSF seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo und verbündeten arabischen Milizen.
Beiden Seiten des Konflikts – aber insbesondere der RSF – werden schwere Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Gewalt und willkürliche Erschiessungen von Zivilisten vorgeworfen. Den RSF werden auch ethnische Vertreibungen in der Region Darfur zur Last gelegt.
Durch den andauernden Konflikt sind nach UN-Angaben rund zwölf Millionen Menschen vertrieben worden und innerhalb des Sudans oder in den Nachbarstaaten auf der Flucht. Auch droht in Teilen des Landes eine Hungersnot.