Vier Tote und 90 Verletzte bei Protesten im Irak
Seit Oktober kommt es im Irak zu Massenprotesten. Nun wurden bei erneuten Demonstrationen vier Menschen getötet und weitere 90 verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Menschen wurden von Sicherheitskräften im Irak getötet, 90 weitere verletzt.
- Die Demonstranten versuchten eine Strasse zu blockieren.
- Daraufhin setzte die Polizei scharfe Munition und Tränengas ein.
Bei erneuten Protesten im Irak sind vier Menschen getötet und 90 weitere verletzt worden. Augenzeugen zufolge brachen die Proteste am Montag unter anderem in Bagdad und Kerbela aus. In Bagdad setzten Sicherheitskräfte demnach scharfe Munition und Tränengas ein. Dies, als Demonstranten eine Strasse in der Hauptstadt blockieren wollten.
Auch in Kerbela seien die Sicherheitskräfte mit scharfer Munition gegen Demonstranten vorgegangen.
Massenproteste gegen Korruption
Im Irak kommt es seit Oktober immer wieder zu Massenprotesten. Die Demonstranten fordern umfassende politische Reformen und prangern Misswirtschaft und Korruption im Land an.
Die Proteste hatten zum Rücktritt von Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi geführt, der seitdem geschäftsführend im Amt ist. Ein Nachfolger steht immer noch nicht fest. Der vom Parlament gewählten Menschenrechtskommission zufolge wurden bei den Protesten seit Oktober mehr als 460 Menschen getötet. Zudem mehr als 20 000 verletzt.
Demonstranten versuchten am Montag, wichtige Strassen zu blockieren, die irakische Städte miteinander verbinden. Auch Schüler und Studenten nahmen an den Protesten teil. Sie trugen Landesflaggen und forderten in Parolen die Ernennung eines neuen Regierungschefs. Alle blockierten Strassen wurden laut einem Bericht der staatlichen irakischen Nachrichtenagentur INA schliesslich wieder geöffnet.