Von Kartell unterwandert: Mexikanische Stadt entlässt Polizisten
Weil die Polizei in einer mexikanischen Stadt von Kartellen unterwandert war, wurden alle Einsatzkräfte entlassen. Die Landespolizei übernimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 100 Polizisten einer mexikanischen Stadt sind alle entlassen worden.
- Der Grund sind Verbindungen zu kriminellen Gruppen.
Wegen mutmasslicher Verbindungen zum organisierten Verbrechen sind in einer mexikanischen Stadt alle örtlichen Polizisten entlassen worden. Auf Antrag der Stadtverwaltung von Juventino Rosas übernahmen Beamte der Landespolizei die Kontrolle in der Ortschaft im Bundesstaat Guanajuato, wie die örtliche Regierung am Mittwoch mitteilte.
Waffen, Munition, Ausrüstung und Fahrzeuge seien sichergestellt worden. Bei zwei Beamten wurden demnach Drogen gefunden.
Stadt ist «Bastion krimineller Gruppen»
Die etwa 100 städtischen Polizisten wurden entlassen, wie die Zeitung «La Jornada» berichtete. Die Behörde sei von dem Verbrechersyndikat Cártel Santa Rosa de Lima unterwandert worden. Die Gruppe ist vor allem in Benzindiebstahl verwickelt. Juventino Rosas sei eine «Bastion krimineller Gruppen», sagte Gouverneur Diego Sinhue Rodríguez Vallejo.
Der industriell geprägte Bundesstaat Guanajuato im Zentrum des lateinamerikanischen Landes hatte sich zuletzt zu einem Schwerpunkt der Bandenkriminalität entwickelt. In ganz Mexiko werden derzeit fast 100 Tötungsdelikte pro Tag registriert.
Die Gewalt geht zu einem grossen Teil auf das Konto von Kartellen und Gangs, die in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung und Benzindiebstahl verwickelt sind. Viele unterhalten Beziehungen zu Politikern und Sicherheitskräften.