Von Riad geführte Militärkoalition zerstört Rebellenziele im Jemen
Saudi-Arabien startete die «Zerstörung einer Vielzahl militärischer Ziele» im Jemen. In Sanaa kam es zu Explosionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die saudische Militärkoalition in Jemen bombardiert Ziele der Huthi-Rebellen.
- Seit 2015 herrscht im vorderasiatischen Land ein blutiger Bürgerkrieg.
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat nach eigenen Angaben von heute Sonntag Ziele der Huthi-Rebellen in der von ihnen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen und «zerstört». Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP aus der Nacht zeigten eine Reihe von Explosionen in Sanaa.
In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sagte der Sprecher der Militärkoalition, Turki al-Maliki, die Allianz habe einen Einsatz zur «Zerstörung einer Vielzahl militärischer Ziele» gestartet. Dazu gehörten auch sieben Militärstützpunkte, zitierte die amtliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA den Sprecher. Es gehe um Einrichtungen zur Lagerung und Erprobung von Drohnen und zur Herstellung von Bomben.
Saudi-Arabien und seine Verbündeten beschuldigen den Iran, die Rebellen mit Waffen zu versorgen, was Teheran bestreitet. Am 10. Januar waren bei einem Drohnenangriff der schiitischen Huthi-Rebellen auf eine Luftwaffenbasis der jemenitischen Armee in der südlichen Provinz Lahidsch sieben regierungstreue Soldaten getötet worden.
Seit 2015 Krieg
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Im Dezember hatten sich beide Seiten bei einer ersten Gesprächsrunde in Schweden auf eine Waffenruhe für die von den Huthis kontrollierte Hafenstadt Hodeida geeinigt, durch die ein Grossteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land kommt. Diese wird nach UN-Angaben «weitgehend» eingehalten.
Beide Seiten vereinbarten auch einen Abzug der Kämpfer aus der Stadt und dem Hafen sowie die Öffnung von Strassen für humanitäre Hilfe. Offenbar ist beides aber bisher unterblieben. Nach Uno-Angaben wird auch über den ebenfalls bereits vereinbarten Gefangenenaustausch weiterhin verhandelt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen schätzen die Zahl der Opfer bis zu fünf Mal so hoch. Laut dem Uno-Nothilfekoordinator Mark Lowcock leiden fast zehn Millionen Menschen im Jemen Hunger.