Wahl in Uruguay: Noch kein Präsident bestimmt

Keystone-SDA
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Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Uruguay fiel am Sonntag knapp aus – so knapp, dass noch kein Sieger ausgerufen werden konnte.

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Am Sonntag wählte Uruguay einen neuen Präsidenten. Hier eine Anhängerin des Kandidaten der konservativen Partido Nacional, Lacalle Pou. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Uruguay konnte nach der Stichwahl am Sonntag noch kein Sieger ausgerufen werden.
  • Der neue Präsident dürfte zwischen Dienstag und Freitag ermittelt sein.

Auch nach der Stichwahl ums Präsidentenamt in Uruguay steht noch nicht fest, wer als nächstes Staatsoberhaupt die Regierung führen wird. Das Ergebnis der Abstimmung fiel so knapp aus, dass zunächst kein Sieger ausgerufen werden konnte.

Dieser dürfte erst zwischen Dienstag und Freitag ermittelt sein, wie die Wahlbehörde Medienberichten zufolge am Sonntagabend mitteilte. Das Umfrageinstitut Factum sprach von einem «technischen Unentschieden».

Wahlen in Uruguay
Luis Lacalle Pou, Präsidentschaftskandidat der konservativen Partido Nacional, gibt seine Stimme ab. Auch nach der Stichwahl ums Präsidentenamt in Uruguay steht noch immer nicht fest, wer als nächstes Staatsoberhaupt die Regierung des südamerikanischen Landes führen wird. - dpa

Nach Stimmen-Auszählung aus rund 99,6 Prozent der Wahllokale lag Luis Lacalle Pou von der konservativen Partido Nacional knapp vorne: Laut Zahlen der Wahlbehörde führte er mit rund 48 Prozent der Stimmen. Hinter ihm lag Daniel Martínez vom linken Regierungsbündnis Frente Amplio, der auf etwa 46,8 Prozent kam.

Die beiden Kandidaten trennten nur rund 30'000 der gut 2,4 Millionen abgegebenen Stimmen: Weniger als die Zahl der Stimmen, über deren Gültigkeit noch entschieden werden muss.

Lacalle Pou fühlt sich siegessicher

Lacalle Pou zeigte sich siegessicher. Leider habe sein Gegenkandidat ihn nicht angerufen, um seine Niederlage einzugestehen, sagte er in der Nacht vor seinen Anhängern. «Formell werden wir es in wenigen Tagen wissen.»

Lacalle Pou war als Favorit in die Stichwahl gegangen. In der ersten Runde am 27. Oktober hatte der 46-Jährige zwar gut zehn Prozentpunkte der Stimmen weniger erhalten als Martínez (62).

In der Stichwahl konnte er aber mit der Unterstützung dreier kleinerer Parteien rechnen. Diese hatten beim ersten Wahlgang gemeinsam 24 Prozent der Stimmen bekommen.

Wahlen in Uruguay
Daniel Martinez (M), Präsidentschaftskandidat vom linken Regierungsbündnis Frente Amplio, in der Parteizentrale. - dpa

Martínez, bis vor wenigen Monaten Bürgermeister der Hauptstadt Montevideo, vertritt den gemässigten Flügel der Linkskoalition, die Uruguay seit 2005 regiert. Lacalle Pou ist Sohn des ehemaligen Präsidenten Luis Lacalle und bewarb sich als junger Erneuerer des konservativen Lagers.

Wirtschaftskrise in Uruguay

Die kriselnde Wirtschaft stand im Fokus des Wahlkampfs in dem 3,5-Millionen-Einwohner-Staat, der an Argentinien und Brasilien grenzt. Bei fallenden Preisen der uruguayischen Exportgüter ist das Staatsdefizit auf 4,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts gestiegen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei neun Prozent.

Der Wahlsieger tritt am 1. März 2020 eine fünfjährige Amtszeit als Nachfolger des sozialistischen Präsidenten Tabaré Vázquez an. Die Verfassung des Landes verbietet zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten. Der Präsident Uruguays ist Staatsoberhaupt und Regierungschef zugleich.

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