Waldbrände in Kanada verursachen Rekordemissionen
Seit Wochen wüten in Kanada Waldbrände. Die dadurch entstandenen Emissionen knacken mit 290 Megatonnen eine neue Rekordmenge an Kohlenstoff in der Atmosphäre.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Waldbrände in Kanada verursachen Rekordemissionen von 290 Megatonnen Kohlenstoff.
- Die Menge im bisherigen Rekordjahr 2014 lag mit 138 Megatonnen deutlich darunter.
Die seit Wochen wütenden Waldbrände in Kanada haben nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus Rekordmengen an Kohlenstoff in die Atmosphäre gebracht: Die diesjährigen Emissionen durch die Feuer liegen mehr als doppelt so hoch wie im gesamten bisherigen Rekordjahr 2014. Das, laut Schätzungen des Copernicus-Atmosphärendienstes (Cams).
Im Jahr 2014 gelangten in Kanada Schätzungen zufolge 138 Megatonnen Kohlenstoff durch Brände in die Atmosphäre. Demnach belaufen sich die Kohlenstoff-Emissionen 2023 bislang auf schätzungsweise 290 Megatonnen.
Weiter steigende Emissionen erwartet
«Wir haben die Emissionen von Waldbränden in ganz Kanada seit Anfang Mai drei Monate lang überwacht». Das sagte Cams-Wissenschaftler Mark Parrington. «In dieser Zeit sind sie fast kontinuierlich auf ein Niveau angestiegen, das bereits deutlich über den bisherigen jährlichen Gesamtemissionen von Bränden in Kanada in unserem Datensatz liegt.»
Der Datensatz reicht zurück bis Anfang 2003. Da die Brände in weiten Teilen Kanadas andauern, geht Parrington von weiter steigenden Emissionen aus.
Der Atmosphärenüberwachungsdienst ist eine von mehreren Komponenten des Copernicus-Programms der Europäischen Union. Es stellt unter anderem aus Satellitenbildern gewonnene Daten zu den Bereichen Atmosphäre, Meere, Land, Klimawandel, Sicherheit und Energie zur Verfügung.