Über das Wochenende hat sich die Zahl der an dem neuartigen Virus aus China Infizierten verdreifacht – auf fast 300 Fälle. Das Virus breitet sich stetig aus.
Risikofaktor Corona
Es gibt unterschiedliche Risikofaktoren bei Corona. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In China verbreitet sich ein neuartiges Virus.
  • Die Zahlen der Infizierten steigen stetig an – sind jedoch unterschiedlich.
  • In der Schweiz wurden bislang keine Massnahmen ergriffen.
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Ende Dezember brach in der chinesischen Stadt Wuhan ein rätselhaftes Virus aus. Alleine über das Wochenende haben sich die Erkrankungsfälle verdreifacht. Am Dienstag wurden weitere Fälle gemeldet. Gemäss offiziellen Angaben wurden mehr als 300 Fälle gemeldet.

Weitere 900 Menschen stehen unter Beobachtung. Sechs Personen starben bisher am Virus, weitere neun Personen sind nach Behördenangaben im «kritischen Zustand». Doch nicht nur das. Mittlerweile ist es auch ausserhalb Chinas zu Erkrankungen gekommen.

Corona-Virus aus China
Personal der Gesundheitsbehörde überprüft Reisende mit Wärmebildscannern bei ihrer Ankunft am internationalen Flughafen Kuala Lumpur in Malaysia, als Schutzmassnahme gegen die Verbreitung der neuartigen Lungenkrankheit die durch den Corona-Virus ausgelöst wird. Mehrere Länder haben solche Scans eingeführt. - DPA

So haben sich Personen aus Thailand, Japan, Südkorea Taiwan angesteckt. Auch in Australien gibt es einen Verdachtsfall und eben wurde ein erster Fall aus den USA gemeldet. Fest steht: Die infizierten Personen hatten alle Wuhan besucht.

Sind doch 1700 Menschen infiziert?

Doch zu der genauen Zahl der Infizierten gibt es Unstimmigkeiten. Wissenschaftler und Forscher des Imperial College London berechneten, dass bereits 1700 Menschen davon betroffen sein könnten. Die Zahl kam mit einer Modellrechnung zustande.

Seit Montag weiss man, dass das Virus mit Namen «2019-nCoV» von Mensch zu Mensch übertragen wird. Jedoch ist umstritten, wie stark die Ansteckungsgefahr effektiv ist. Generell gilt die Gruppe der Corona-Viren, zu der auch «2019-nCoV» gehört, als weniger infektiös als etwa Grippeerreger.

Corona-Virus aus China
in Mitarbeiter des Flughafen Wuhan Tianhe International Airport trägt Mundschutz und misst bei einer Reisenden Temperatur. Dies gilt als Vorsichtsmassnahme gegen die Verbreitung des Corona-Virus. - DPA

Vermutlich hat das Virus seinen Ursprung auf einem Tiermarkt. Der Erreger ähnelt dem Sars-Virus, welches zu gefährlichen Amtswegerkrankungen führt. Zudem sind bei den Betroffenen Fieber und weitere grippeartigen Symptome festgestellt worden.

Keine Medikamente verfügbar

Die Patienten stammen bislang aus fast allen Altersgruppen. Männer und Frauen sind ähnlich stark betroffen. Gegen die Corona-Viren gibt es keine Medikamente. Betroffene können lediglich symptomatisch und unterstützend behandelt werden.

Bei Lungenversagen ist auch eine intensivmedizinische Behandlung möglich. Um das Risiko einer Ansteckung zu verhindern, wird bislang empfohlen, stark auf Hygiene zu achten. Regelmässiges Händewaschen mit Seife ist Pflicht.

Corona-Virus aus China
Flughafenpersonal sprüht in der Ankunftshalle am südkoreanischen Flughafen Incheon International Airport, als Schutzmassnahme gegen die Verbreitung des Corona-Virus, eine keimtötende Lösung. - DPA

Zudem soll man den Kontakt mit offensichtlich kranken Personen vermeiden. Die in Asien weit verbreiteten Gesichtsmasken können das Infektionsrisiko weiter mindern.

Chinesisch Neujahr als Risiko

Die Weltgesundheitsorganisation hat einen Notfallausschuss für morgen Mittwoch einberufen. Beraten wird, ob eine Gesundheitsnotlage ausgerufen werden soll.

Am 25. Januar beginnen die Feierlichkeiten für das chinesische Neujahr. Experten sehen das Risiko, dass sich die Ansteckungsquote weiter erhöht.

Zwar könne man «von einer beschränkten regionalen Epidemie sprechen», das Bundesamt für Gesundheit BAG hat aber bislang keine Massnahmen ergriffen. Dazu müsste sich das Risiko einer Einschleppung aufgrund der epidemiologischen Entwicklung deutlich erhöhen.

Weiter schreibt das BAG auf Anfrage: «Massnahmen müssten zudem verhältnismässig und aus Sicht der öffentlichen Gesundheit erfolgversprechend sein.» Solche Massnahmen seien nur in Absprache und Koordination mit den anderen europäischen Ländern sinnvoll.

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