Der Angeklagte sass bereits seit 2018 wegen Blasphemie in Haft, als er am Mittwoch während seinem Gerichtsprozess mit Schüssen in den Kopf getötet wurde.
Blasphemievorwürfe
Polizeibeamte stehen nach der Ermordung von Tahir Shamim Ahmad, der vor Gericht der Beleidigung des Islam beschuldigt wurde, an einem Eingangstor des Bezirksgerichts. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Pakistaner Gerichtssaal wurde ein Angeklagter erschossen.
  • Der Mann sass wegen Blasphemie seit 2018 in Haft.
  • Wie der Täter die Waffe ins Gericht bringen konnte ist unklar.
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Im Nordwesten Pakistans ist ein wegen Blasphemie angeklagter Mann mitten im Gerichtssaal erschossen worden.

Ein junger Mann habe den Angeklagten in der Stadt Peschawar mit Schüssen in den Kopf getötet. Dies sagte ein Polizeibeamter in der Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa am Mittwoch. Es war zunächst nicht klar, wie der Täter die Waffe mit in das Gericht bringen konnte.

Laut Polizei war der Angeklagte wegen angeblicher Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed bereits seit 2018 in Haft. Der Blasphemieprozess sollte am Mittwoch beginnen.

Täter liess sich festnehmen

Der Täter liess sich festnehmen, nachdem er den Mann vor den Augen des Richters tötete. Später sagte er der Polizei, Prophet Mohammad sei in seinem Traum erschienen und hatte den Auftrag zum Töten gegeben. Das Opfer gehörte der religiösen Minderheit der Ahmadiyya an.

Die muslimische Reformbewegung Ahmadiyya wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts im damaligen Britisch-Indien gegründet. Sie ist bei anderen muslimischen Gemeinden umstritten. Laut Menschenrechtlern gehört die Gruppe zu den am meisten verfolgten Gemeinschaften in Pakistan.

Pakistan führte die umstrittenen Blasphemiegesetze in den 1980ern während der Amtszeit des ehemaligen Militärherrschers Zia ul-Haq ein. Oft werden Angeklagte getötet, bevor ihr Prozess beginnt.

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