Kim Jong Il

Wegen Kim Jong Il: Nordkoreaner dürfen elf Tage lang nicht lachen

Simon Binz
Simon Binz

Nordkorea,

Heute beginnt in Nordkorea die elftägige Trauerperiode zum Tod von Kim Jong Il. Wer in dieser Zeit nicht trauert oder Alkohol trinkt, kann verhaftet werden.

Kim Jong Il Nordkorea
Kim Jong Un verbietet seiner Bevölkerung für elf Tage das Lachen. Der Grund: Die Nordkoreaner müssen um den Tod seines Vaters Kim Jong Il trauern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea trauert ab heute um den Tod von Kim Jong Il – den Vater von Kim Jong Un.
  • Elf Tage lang darf die Bevölkerung aus diesem Grund keine Anzeichen von Freude zeigen.
  • Wer sich nicht an die Regeln hält, könnte verhaftet und verschleppt werden.

Am 17. Dezember 2011 verstarb Kim Jong Il im Alter von 70 Jahren an einer Herzattacke. In Nordkorea beginnt deshalb heute eine elftägige Trauerperiode um den Tod des Vaters von Kim Jong Un (37).

Die Bevölkerung darf aus diesem Grund bis zum 28. Dezember keine Anzeichen von Freude zeigen. Weder das Trinken von Alkohol noch Freizeitaktivitäten sind erlaubt. Am Todestag von Kim Jong Il selbst darf auch nicht eingekauft werden.

Nordkorea Kim Jong Il
Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner verbeugen sich vor einer Statue der verstorbenen Diktatoren Kim Il Sung und Kim Jong Il. - Keystone

Ein Insider erzählte «Radio Free Asia»: «In der Vergangenheit wurden viele Menschen dabei erwischt, wie sie während der Trauerperiode tranken. Sie wurden als ideologische Kriminelle verhaftet, mitgenommen und nie wieder gesehen.»

Sollte ein Familienmitglied während der Trauerperiode sterben, hat die Staatstrauer Vorrang. «Auch dann ist es nicht erlaubt zu weinen und die Leiche darf erst nach der Trauer weggebracht werden. Die Menschen dürfen noch nicht mal ihren Geburtstag feiern, wenn er in die Trauerzeit fällt», so der Insider.

Nordkorea Kim Jong Il
Nordkoreaner trauern ab heute für elf Tage um den am 17. Dezember 2011 verstorbenen Diktator Kim Jong Il. - Keystone

Weiter sei die Polizei dazu verpflichtet, die Menschen genau zu beobachten, ob sie auch angemessen traurig aussehen. Ein weiterer Insider sagte dem Radiosender: «Schon seit dem Dezember haben sie die Aufgabe, gegen diejenigen vorzugehen, die die Stimmung der kollektiven Trauer gefährden.»

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