WFP: 1,4 Millionen Menschen im Libanon von Krieg betroffen
Die aktuelle militärische Eskalation wirkt sich auf 1,4 der insgesamt sechs Millionen Einwohner des kleinen Mittelmeerlands aus, wie die Organisation mitteilte. Mehr als 834'000 Menschen seien zudem infolge der Kämpfe aus ihren Dörfern und Städten vertrieben worden. Die Interimsregierung des Libanons bezifferte die Zahl der Binnenvertriebenen jüngst auf 1,2 Millionen.
Bei einem Besuch einer Klinik machte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firas Abiad auf das Leid der Kinder im Konflikt aufmerksam. Mit schweren Verbrennungen überlebte etwa die einjährige Ewana einen israelischen Angriff. «Seit einem Monat liegt sie mit Verbrennungen in ihrem Spitalbett. Sie beginnt sich zu erholen, aber es ist noch ein langer Weg bis zur Heilung», sagte ihre Mutter.
Konfliktherd Süden: Israel marschiert ein
Israel führt parallel zum Krieg im Gazastreifen auch einen Krieg mit der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Diese beschiesst Israel seit einem Jahr, nach eigener Darstellung, zur Unterstützung der islamistischen Hamas in Gaza, die wiederum am 7. Oktober 2023 ein Massaker in Israel angerichtet hatte. Im Süden des Libanons nahe der Demarkationslinie sind die Gefechte besonders schwer.
Dort ist Israels Militär für Bodenkämpfe auch einmarschiert. Seit Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzung sind nach Behördenangaben inzwischen mehr als 3000 Menschen getötet und rund 13'500 verletzt worden. Knapp ein Viertel der Todesopfer sind Frauen oder Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah.