Widerstand gegen den Asean-Sondergesandten für Myanmar
Die Vereinigung südostasiatischer Staaten (Asean) schickte einen neuen Sondergesandten nach Myanmar. Die Bevölkerung vor Ort akzeptiert diese Handlung nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neuer Asean-Sonderbeauftragter hätte seinen Posten in Myanmar antreten sollen.
- Die Parteien vor Ort lehnen den neuen Abgeordneten ab.
- Die Militärjunta hatte den Gesandten der Asean aber gutgeheissen.
In Myanmar haben mehr als 400 zivilgesellschaftliche Organisationen die Ernennung des neuen Asean-Sondergesandten für das Land abgelehnt.
Der Diplomat Dato Erywan Yusof sei mit Zustimmung der Militärjunta ernannt worden. Allerdings gab es keine Rücksprache mit weiteren Parteien wie der Exilregierung, Zivilgesellschaft und pro-demokratischen Kräften. Dies hiess es in einer Erklärung von 413 Organisationen am Freitagabend (Ortszeit). Sie seien vom Entscheidungsfindungsprozess der Asean «tief enttäuscht», hiess es weiter.
Kritik wegen fehlendem Sondergesandten
Myanmar versinkt seit einem Militärputsch vor sechs Monaten in Chaos und Gewalt. Die Asean hatte Erywan Yusof am 4. August zum Sondergesandten für Myanmar ernannt. Er soll helfen, das frühere Birma aus der tiefen Krise zu führen.
Erywan Yusof ist Zweiter Aussenminister des kleinen Sultanats Brunei, das derzeit den Vorsitz des regionalen Bunds aus zehn Staaten innehat.
Die zivilgesellschaftlichen Organisationen warfen der Asean auch Untätigkeit angesichts einiger der «abscheulichsten Verbrechen» in der Region vor. Die Asean war kritisiert worden, weil sie zunächst keinen Sondergesandten auf die Krise angesetzt hatte.
So hätte es der Asean-Gipfel bereits am 24. April vereinbart. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden bisher mehr als 940 Menschen getötet. Mehr als 7000 wurden festgenommen.