Der Iran feuerte bei seinem jüngsten Angriff auf Israel rund 180 Geschosse ab, die meisten wurden von Israel und einer US-geführten Koalition abgefangen.
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Der Iran schoss bei seinem jüngsten Angriff auf Israel etwa 180 Geschosse ab, von denen die meisten von Israel und einer US-geführten Koalition abgefangen wurden. (Archivbild) - Ilia Yefimovich/dpa

Der Iran feuerte beim jüngsten Angriff auf Israel nach Angaben der israelischen Armee rund 180 Geschosse ab. Die meisten konnten von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen werden. Zudem suchte die Bevölkerung Schutz in Bunkern.

Iron Dome schützt Israel vor kleineren Geschossen

Der von Israel entwickelte Iron Dome (Eisenkuppel) ist darauf spezialisiert, Raketen und Geschosse über kurze Distanz abzufangen. Eine Batterie kann ein kreisrundes Gebiet mit einem Radius von etwa sieben Kilometern schützen. Die Fläche entspricht etwa einer Stadt wie Freiburg.

Bau, Entwicklung und Instandhaltung haben die USA bisher mit mehr als drei Milliarden US-Dollar unterstützt – der Iron Dome gilt als Symbol für die Rolle der USA als Schutzmacht Israels.

Seit dem Start 2011 kam das System nach Angaben Israels mehrere Tausend Mal zum Einsatz. Dem Jahresbericht «Military Balance 2024» des Internationalen Instituts für strategische Studien zufolge hat der Iron Dome eine Erfolgsquote von mehr als 90 Prozent.

Die «Schleuder Davids» zielt auf grössere Angreifer

Einen Schritt weiter bei der Abwehr Israels geht die ebenfalls mit den USA entwickelte David's Sling (Schleuder Davids). Zwei Batterien reichen, um die gesamte Fläche von Israel abzudecken.

Seit Frühjahr 2017 einsatzbereit, dient das auch als Magic Wand (Zauberstab) bekannte System dazu, im Vergleich zum Iron Dome grössere ballistische Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern unschädlich zu machen.

Solche Waffen haben nach US-Angaben der Iran, Syrien und die Hisbollah im Libanon. Die USA steckten nach eigenen Angaben rund 2,4 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung.

Luftschutzbunker gehören in Israel zum alltäglichen Leben

Wenn Raketenalarm ertönt und ein Luftangriff droht, sind es die Menschen in Israel seit Jahrzehnten gewohnt, einen Luftschutzkeller aufzusuchen. Rund eine Million derartiger Bunker soll es landesweit geben.

Sehr viele Wohnhäuser verfügen über ihre eigenen Schutzräume. Sie befinden sich auch unter Einkaufszentren, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Gebäuden. Ein Zivilschutzgesetz aus dem Jahr 1951 – drei Jahre nach der Staatsgründung – schreibt vor, dass alle Wohn- und Geschäftsgebäude Zugang zu einem Schutzraum haben müssen.

Kriegsfeste Gesundheitsversorgung mit integrierten Schutzräumen

Ein solcher kann, mit schweren Stahltüren gesichert, auch in eine einzelne Wohnung integriert sein. In der nördlichen Hafenstadt Haifa etwa, die nur 40 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt ist und leicht von den Raketen der Hisbollah erreicht werden kann, ist man für die Gesundheitsversorgung im Kriegsfall gut gerüstet.

Das Rambam-Medizinzentrum kann binnen kürzester Zeit seine Tiefgarage zu einem kompletten Kriegsspital umfunktionieren. Auf drei Etagen sind dann Operationssäle, Intensivstationen und 2000 Betten in Betrieb.

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