Winterkälte bedroht 300'000 Kinder in Afghanistan
Der eisige Winter Afghanistans bedroht über 300'000 Kinder. Sie haben weder angemessene Kleidung noch eine warme Unterkunft, sagt eine Hilfsorganisation.
Das Wichtigste in Kürze
- In Teilen Afghanistans wird es im Winter bis zu minus 27 Grad kalt.
- Mehr als 300'000 Kinder ohne Winterkleidung und Heizung sind von der Kälte bedroht.
- Die Hilfsorganisation Save the Children versorgt über 100'000 Familien mit Winterpaketen.
Mehr als 300'000 Kinder in Afghanistan sind ohne angemessene Winterkleidung und Heizung im Winter von Krankheit und sogar Tod bedroht. Der anhaltende Konflikt in dem Land habe viele Häuser zerstört und Tausende von Kindern gezwungen, in Obdachlosenlagern unterzukommen. Das teilte die in London ansässige Organisation Save the Children am Donnerstag mit.
«Dort riskieren sie Hunger, Krankheiten, einschliesslich Covid-19, und sogar den Tod durch eisige Temperaturen», hiess es vonseiten der Organisation. Der frühe Schneefall im Norden Afghanistans habe Kinder besonders hart getroffen. Dies sagte Chris Nyamandi, der Landesdirektor von Save the Children in Afghanistan.
In den kältesten Teilen Afghanistans können die Temperaturen auf bis zu minus 27 Grad Celsius sinken. Die Schulen sind bis März 2021 geschlossen. Kinder müssten zu Hause bleiben und versuchen, sich dort warmzuhalten. Eltern hätten oftmals kein Geld, um Winterkleidung zu kaufen.
Hilfsorganisation will mehr als 100'000 Familien mit Winterpaketen versorgen
Save the Children will eigenen Worten zufolge mehr als 100'000 Familien in 12 der 34 Provinzen Afghanistans mit Winterpaketen versorgen. Es werde im ganzen Land vor März noch viel kälter werden, hiess es.
Der Afghanistan-Konflikt hat der Organisation zufolge zwischen 2005 und 2019 mehr als 26'000 Kinder das Leben gekostet oder sie verwundet. Eine Analyse der Organisation kam zu dem Schluss, dass Afghanistan unter elf Ländern der tödlichste Ort für Kinder war.