Zehntausende Syrer vermisst: Helfer vor «riesiger» Aufgabe

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Genève,

Nach dem Umsturz in Syrien rücken die Zehntausenden in den Fokus, die während des Bürgerkriegs und unter der Herrschaft von Baschar al-Assad verschwunden sind.

Syrien Saidnaja
Ein Mann sucht in Saidnaja nach Informationen über einen inhaftierten und vermissten Angehörigen. (Archivbild) - keystone

Nach dem Umsturz in Syrien rücken die Zehntausende in den Vordergrund, die während der Jahre des Bürgerkriegs und der Herrschaft von Baschar al-Assad verschwunden sind. Es könnte nicht nur Tage oder Monate, sondern Jahre dauern, um ihre Schicksale aufzuarbeiten und ihren Familien Antworten zu liefern. Dies sagte Stephan Sakalian vom Roten Kreuz.

Das Syrische Netzwerk für Menschenrechte zählte seit Ausbruch des Bürgerkriegs im März 2011 rund 157'000 Vermisste in Syrien. Der stellvertretende Geschäftsführer der syrischen Zivilschutzorganisation Weisshelme, Faruk Habib, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Zahl könnte bei über 200'000 liegen.

Die Suche nach Antworten

Menschen in Syrien haben sich in den vergangenen 13 Jahren mit rund 35'000 Vermissten-Fällen an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gewandt, wie Sakalian berichtete. Er gehe jedoch davon aus, dass das wahre Ausmass viel grösser sei.

Sakalian zeigte sich besorgt darüber, dass dort Behörden-Dokumente mit wichtigen Informationen zu Vermissten wild verstreut herumlagen. «Wir haben alle Akteure im Land dazu aufgerufen, alles zu tun, um diese wichtigen Daten zu sichern», sagte er.

Syrer suchen nach Angehörigen in Gefängnissen und Spitälern

Angesichts der enormen Mengen an Informationen und Gräbern forderte Sakalian die Zusammenarbeit von syrischen Behörden, Zivilgesellschaft, internationalen Akteuren und Rotem Kreuz. «Wir stehen vor einer riesigen Arbeit», sagte er.

Im berüchtigten Militärgefängnis Saidnaja nördlich von Damaskus suchten in den vergangenen Tagen viele Menschen nach Hinweisen zu ihren Angehörigen. Das gelte nicht nur für Gefängnisse, sondern auch für Leichenhallen und Spitäler sowie Sicherheits- und Militärbehörden, betonte er.

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