Zwölf Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Proteste in Rebellen-Gebieten
In Syrien protestieren laut Angaben von Aktivisten derzeit Tausende von Menschen gegen das Regime.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Aktivisten protestieren derzeit Tausende Menschen in Rebellen-Gebieten Syriens.
- Der Protest richtet sich gegen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad.
Zwölf Jahre nach Beginn des syrischen Bürgerkriegs haben Aktivisten zufolge Tausende Menschen in Rebellen-Gebieten gegen Baschar al-Assads Regierung protestiert.
Die Demonstranten forderten am Mittwoch «den Sturz des Regimes», wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte.
Die Syrer zeigten mit den Kundgebungen, dass die Revolution im Land weitergehe. Nach Angaben der Aktivisten gingen unter anderem in den Städten Idlib, Rakka und Afrin Menschen auf die Strasse.
Aufnahmen, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, zeigten, wie die Demonstranten Fahnen der syrischen Opposition schwenken und Sprechchöre gegen Assad anstimmen.
Am 15. März 2011 war es in Syrien im Zuge der arabischen Aufstände erstmals zu Protesten gegen Assads Führung gekommen. Dessen Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, der bis heute andauert.
Syriens Machthaber, der im Bürgerkrieg brutal gegen die eigene Bevölkerung vorgeht, wollte am Mittwoch in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin unter anderem über die Lage in Syrien sprechen. Russland gilt als einer der wichtigsten Verbündeten Assads.
Zehntausende werden festgehalten
In Syrien werden noch immer Zehntausende Menschen willkürlich festgehalten, sagte der UN-Syrienvermittler Geir Pedersen am Mittwoch. Millionen litten unter dem Krieg. «Syrien ist verwüstet, gespalten und verarmt, in einem aktiven Konfliktzustand, seine Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität gefährdet.»
In den vergangenen Wochen hätten aber alle Konfliktparteien Schritte über ihre bisherigen Positionen hinaus gemacht, um nach den verheerenden Erdstössen humanitäre Hilfe im Land zu erleichtern, lobte Pedersen. Er hoffe auf die gleiche Logik – etwa vertrauensbildende Massnahmen – für die dringend nötige politische Lösung des Konflikts. «Die Erdbeben können ein Wendepunkt sein», so der UN-Vermittler.
Anfang Februar hatten mehrere Erdbeben den Nordwesten Syriens und die Südosttürkei erschüttert. Mehr als 50 000 Menschen kamen dabei in der Türkei und in Syrien ums Leben.