Deutsche Partei fordert Preisdeckelung für Kebabs
In Deutschland hat eine politische Partei einen Aufruf gestartet, um die Regierung dazu zu bewegen, die steigenden Preise für Döner Kebabs einzudämmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Dönerpreise in Deutschland haben sich mehr als verdoppelt.
- Die Linke will dagegen vorgehen.
Döner Kebabs sind seit ihrer Einführung durch türkische Einwanderer in den 1970er-Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Esskultur. Jährlich werden laut «The Guardian» Döner im Wert von rund sieben Milliarden Euro (6,8 Milliarden Franken) verkauft.
Die Linkspartei berichtet, dass einige Dönergeschäfte ihre Preise in zwei Jahren von vier auf zehn Euro erhöht hätten. Kathi Gebel, Sprecherin für Jugendpolitik im Vorstand der Linken, sagt, dass ein Döner landesweit mindestens sieben Euro kostet. Das erklärte sie gegenüber «Business Insider».
Regierung soll Lebensmittel-Luxus verhindern
Gebel betont: «Die Regierung muss eingreifen, um zu verhindern, dass Essen zum Luxusgut wird.»
Die Linke plant daher, einen Vorschlag zur staatlichen Preisdeckelung bei 4.90 Euro vorzulegen. Oder bei jungen Menschen sogar nur bei 2.90 Euro.
Zur Umsetzung dieser Massnahme schlägt die Partei vor, Milliarden von Euro an staatlichen Mitteln zu verwenden. Die Differenz für die Händler soll durch subventionierte Gutscheine ausgeglichen werden.
Die deutsche Regierung erklärte in einem Instagram-Post, dass die Preise für Döner Kebabs aufgrund steigender Löhne und Energiekosten ansteigen. «Hohe Mieten, Energie und Lebensmittel sind die Hauptkosten für Dönerläden. Wenn diese sinken, sinken auch die Dönerpreise», so Gebel gegenüber BI.
Regierungsmassnahmen entscheidend
Gebel warnt: «Der Preis für den Kebab bleibt hoch, wenn die Regierung nichts ändert.» Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in der Vergangenheit zu dem Thema geäussert. Er berichtet, dass er oft von jungen Leuten gefragt wird, ob es eine Preissenkung für Döner geben sollte.
Scholz lehnte jedoch bisher Preisdeckelungen ab und betonte stattdessen «die gute Arbeit der Europäischen Zentralbank» bei der Bewältigung der Inflation. Das Statistische Bundesamt vermeldete einen Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland um 5,9 Prozent im Jahr 2023.
Zudem stiegen laut dem Amt die Energiepreise im Land um 5,3 Prozent im Jahr 2023. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem enormen Anstieg von 29,7 Prozent im Jahr 2022.
Die Organisation führt den Preisanstieg auf die «Auswirkungen von Krieg und mehreren Krisen» zurück. Eine Stellungnahme der deutschen Regierung steht noch aus.