Dönerbuden erhöhen schweizweit die Preise
Die Schweizer lieben Döner – auch, weil es ein günstiges Zmittag oder Znacht ist. Doch mit der Inflation steigen die Kebab-Preise. Im ganzen Land.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dönerbuden in der Schweiz erhöhen ihre Preise.
- Manche Anbieter schlagen bis zu 25 Prozent drauf.
- Grund dafür sind die Inflation, hohe Energie- und Transportkosten und der Ukraine-Krieg.
Kebab und Dürüm haben sich hierzulande als günstiges Fast-Food-Angebot etabliert. Doch in letzter Zeit fällt Liebhabern der türkischen Spezialität in der ganzen Schweiz auf: Viele Anbieter haben die Preise erhöht.
Zeitgleich mit der Inflation haben in Basel-Stadt in den letzten Monaten mindestens drei Betriebe ihre Angebote teurer gemacht. Um einen Franken.
In Bern haben zahlreiche Lokale ihre Kebab-Preise erhöht, einige gar um 25 Prozent. 12.50 Franken zahlt man mittlerweile für einen Döner in der Aarbergergasse.
Auch Gökhan G.*, der in Liestal BL einen Imbiss betreibt, verrechnet seit kurzem einen Franken mehr. «Ich wollte das nicht, aber alles kostet mich plötzlich mehr. Fleisch, Grünzeug, Strom.»
Ukraine-Krieg bringt Angebot und Nachfrage durcheinander
«Es werden schweizweit Preise angepasst», bestätigt Sivan Demir von der Royal Döner AG. Der Familienbetrieb aus Winterthur ZH hat sich innert 20 Jahren zum grössten Produzenten und Vertreiber von Kebab-Spiessen in der Schweiz entwickelt.
Dass ihre Produkte jetzt teurer werden, habe damit zu tun, dass die Schweiz beim Dönerfleisch auf Importe angewiesen sei. Das erklärt der Sohn von Firmengründer Zeynel Demir. «Wenn man jetzt die Döner-Branche betrachtet, ist diese Preisanpassung nur durch die erhöhten Einkaufspreise entstanden.»
Erstens seien Transport- und Energiekosten stark gestiegen. Dazu komme der Ukraine-Krieg, welcher die Preise auf dem europäischen Fleischmarkt in die Höhe treibt. «Die Nachfrage ist grösser als das Angebot. Der Einkauf ist für uns massiv teurer geworden.»
Döner wird noch teurer
Wo führt das hin? Demir glaubt nicht, dass die Probleme beim Import kurzfristig lösbar sind. Im Gegenteil: Döner werde noch teurer werden. «Wir rechnen nicht nur damit, sondern wissen, dass noch einige Preisanpassungen in Zukunft vorgenommen werden.»
Denn: «Die Nachfrage beim Poulet-, Rind- und Kalbfleisch ist grösser als das Angebot. Der durchschnittliche Fleischkonsum pro Kopf der Schweizer ist gestiegen. Jedoch wurde das Angebot nicht angepasst.»
Manche Dönerbuden schlugen zuletzt 25 Prozent drauf. Kommt nochmals ein solcher Preisanstieg dazu, so könnten Dürüms bald 15 Franken kosten.
*Name geändert.