«Hank the Tank»: Anwohner mögen ihren plündernden Schwarzbären
Das Wichtigste in Kürze
- Ein riesiger Schwarzbär treibt seit letztem Sommer sein Unwesen in Kalifornien.
- «Hank the Tank» bricht regelmässig in Häuser ein, um nach Nahrung zu suchen.
- Trotzdem möchten die Anwohner nicht, dass der Koloss eingeschläfert wird.
Seit letztem Sommer ist «Hank the Tank» (zu Deutsch: Hank der Panzer) in mindestens 28 Häuser eingedrungen. Dabei handelt es sich um einen Schwarzbären, der in South Lake Tahoe (Kalifornien, USA) seinen Hunger stillen möchte. Dies, indem er regelmässig durch Garagen, Türen und Fenster einbricht. Alle Versuche, ihn davon abzuhalten, sind bisher gescheitert: Sirenen, Farbkugeln oder Taser lassen den hungrigen Bären kalt.
Peter Tira, Sprecher des «California Department of Fish and Wildlife», scheint den Grund dafür zu kennen: «Es ist einfacher, Pizzareste zu finden, als in den Wald zu gehen», wie er gegenüber der «New York Times» erklärt. Über «Hank the Tank» sagt Tira: «Das ist ein Bär, der jede Angst vor Menschen verloren hat».
«Hank the Tank» verzichtet für Pizza auf Winterschlaf
Dementsprechend gefährlich könne die Situation werden. Hinzu kommt, dass der Bär seinem Namen allemal gerecht wird. Denn seine Artgenossen weisen ein Gewicht von 45 bis 136 Kilogramm auf. «Hank the Tank» bringt ganze 230 Kilogramm auf die Waage!
Seine Ernährungsgewohnheiten – menschliches Essen und Müll – haben ihn zu diesem Koloss werden lassen. «Er ist nicht fett geworden, indem er Beeren und Larven gegessen hat». Dies sagt Ann Bryant, Geschäftsführerin der Bärenliga, einem Rettungsdienst für Wildtiere in Kalifornien.
Selbst im Winter hat er nicht aufgehört zu schlemmen und dafür gar auf seinen Winterschlaf verzichtet. Dass Bären die Ruhezeit auslassen, kommt dann vor, sobald das ganze Jahr genügend Nahrung vorhanden ist. Trotz der Schäden, die «Hank the Tank» anrichtet, sympathisieren die Anwohner von South Lake Tahoe mit ihm.
Deshalb setzen sie sich dafür ein, dass «ihr» Bär in eine Auffangstation kommt. Denn: «Er sitzt einfach da und frisst. Er knurrt nicht. Er macht keine unfreundlichen Gesichter», berichtet eine Bryant der Zeitung.
Können Sie die Sympathien der Anwohner für «Hank the Tank» nachvollziehen?
Demgegenüber sehen die kalifornischen Wildtierbehörden vor, «Hank the Tank» einzuschläfern. Doch Bryant sieht dafür keinen Grund: «Warum sollte dieser grosse Dummy sterben?».