Postkarte kommt in Deutschland erst nach 47 Jahren an

Marie Augustin
Marie Augustin

Deutschland,

Nach 47 Jahren erreicht eine Postkarte ihr Adressat-Institut. Wo sie so lange war, weiss niemand.

Postkarte 47 Jahre zugestellt
Ein Klinikmitarbeiter lässt seine Kollegen grüssen. Das ist zwar schon 47 Jahre her, aber das macht ja nichts. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach knapp 50 Jahren kommt eine Postkarte im bayerischen Wichernhaus an.
  • Ein einstiger Mitarbeiter bestellt darin liebe Grüsse.
  • Der Absender wäre heute über 100 Jahre alt.

Über eine verspätete Sendung haben wir uns wohl alle schon einmal geärgert. Wie die Deutsche Post zeigt, kann der Versand durchaus mal ein, zwei Tage oder 47 Jahre länger dauern.

Bei diesem Brief an die orthopädische Klinik im Wichernhaus in Bayern ärgert sich sicher niemand mehr: Nach knapp 50 Jahren Verspätung ist von den ursprünglichen Adressaten wohl keiner mehr anwesend.

«Ein gewisses Auf und Ab» – auch bei der Zustellung

So ist es dann Thomas Jacoby, der Leiter des Wichernhauses, der recht verwundert eine alte Karte zwischen seinen Postsendungen sichtet. Aus dem Schwarzwald kommt sie und ist akkurat mit einer Schreibmaschine getippt. In einer Sprache, die an Goethe erinnert:

«Es ist mir wie ein Traum, dass dem so ist, meine Leidenszeit hier ein Ende haben soll, wenngleich noch manches ist an Beschwerden, ein gewisses Auf und Ab», steht unter anderem darauf. Es ist der Gruss eines damals in der orthopädischen Klinik Angestellten aus dessen Reha.

Postkarte 47 Jahre Verspätung
Auf einer Schreibmaschine tippte der Klinikmitarbeiter seine fröhlichen Grüsse. (Symbolbild) - Pixabay

Karte erhält Ehrenplatz

Am 20. Oktober 1977 informierte er seine Kollegen demnach darüber, dass er wohl bald nach Hause könne. Die Klinik zog in der Zwischenzeit um, der Absender wäre heute über 100 Jahre alt, berichtet «Tag24». Jacoby hat sich inzwischen aus dem Wichernhaus auf den Weg gemacht, der umgezogenen Klinik die Karte zu übergeben.

Hast du schon mal eine ungewöhnlich lange Sendungsverspätung erlebt?

Dort soll sie nun in der Vitrine mit den Auszeichnungen einen Ehrenplatz erhalten. Wie es jedoch zu der verspäteten Zustellung kam, ist nicht bekannt.

Eine Sprecherin der Deutschen Post meint: «Das kommt tatsächlich ab und zu mal vor, nachvollziehen können wir es nicht.»

Kommentare

User #6001 (nicht angemeldet)

Immerhin kommen in Deutschland die Briefe noch an, hier in der Schweiz ist das nicht unbedingt selbstverständlich bei den heutigen Postbedingungen

User #3798 (nicht angemeldet)

Ja, in der Schweiz ist es nicht besser. Die Briefe gehen nach Belgien, für die Zustellung in der Schweiz, und A+ Briefe landen beim Absender, weil die Angestellten nicht mehr lesen können. Auch eingeschrieben nützt nichts, es ist meistens nicht mehr zu verfolgen. Einfach schlimm, da nicht mehr pflichtbewusst gearbeitet wird.

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